Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Obstblüten erlitten Knacks
Eberhard Dachsel über fünf Frostnächte im April
Mit einem Scherz begann der April: Bei 22,5 Grad Wärme tat er an seinem ersten Tag so, als hätte der Frühling endgültig den Winter besiegt. Dann zeigte er sein wahres Gesicht. Sonne und Wolken, Regen und Hagel, an zwei Tagen sogar Schnee.
Nun, da er zu Ende geht, spricht man deutschlandweit vom bisher kältesten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Und über das Wetter wird hierzulande schon seit über 100 Jahren Buch geführt.
War es auch in Eisenach der kälteste April? Seit fast 50 Jahren werden hier täglich meteorologische Daten erfasst. Mit einem Monatsmittel von 6,0 Grad steht der April 1973 als bisher kältester in der Eisenacher Wetterchronik. 17 mal gab es damals frostige Nächte. Der April 2017 fiel mit nur fünf Frostnächten und mit einem Monatsmittel von 8,1 Grad dagegen milder aus. Ärgerlich war nur, dass die Obstbäume bereits Ende März teilweise in voller Blüte standen und dann in der zweiten Aprilhälfte einen eisigen Knacks bekamen. Minus fünf Grad waren in der Nacht zum 20. April doch etwas zu viel für die zarten Blüten.
Der Mai sollte alles besser machen. Ein Blick auf die Wetterprognose für unsere Region stimmt vorsichtig optimistisch.