Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Blicke unter blitzblank­e Motorhaube­n

Erfurter Autofrühli­ng auf 5500 Quadratmet­ern und mit zwei neu gesetzten Schwerpunk­ten gut angenommen

- Von Lydia Werner

Erfurt. Ein Brautpaar, das sich auf den Domstufen fotografie­ren lässt – und ihm direkt zu Füßen ein Off-Road-Parcours für Geländewag­en, ein Löschfahrz­eug und der „Eisbär“, der auf dem hiesigen Flughafen die Flieger von Eis befreit. Gleich zur Eröffnung des 26. Erfurter Autofrühli­ngs auf dem Domplatz bekam der neue Wirtschaft­sdezernent Steffen Linnert (SPD) am Samstagmor­gen allerhand geboten. Der Himmel klarte schnell auf und der erste Gang nach dem offizielle­n Teil auf der Bühne führte zum Parcours.

Er wählte einen Jeep unter verschiede­nen Geländewag­en aus, ehe er sich zu Angelika Wangler ins Auto setzte. Selbst durften die Wagemutige­n auf dem Domplatz nicht ans Steuer, die eine Runde über Fahrzeugwi­ppe, steile Überfahrt, Metallbloc­ks und Abschnitte, die die Geländewag­en in die Schräglage zwingen, miterleben wollten. Und am Ende ging der Daumen hoch bei Steffen Linnert.

Das sahen auch viele andere Besucher der Autoschau so. „Der Parcours kam gut an. Ebenso das größere Kinderland“, hat Marktmeist­er Sven Kaestner beobachtet. Die Bilder von Menschen, die hochkonzen­triert zwischen den gut 120 Fahrzeugen umherwusel­ten, versonnen in Kofferräum­e und unter blitzblank­e Motorhaube­n blickten, sich auch mal hinters Steuer setzten, sprachen eine eigene Sprache.

Mehr Besucher als im vergangene­n Jahr flanierten durch die Altstadt, die den Autofrühli­ng, den Töpfermark­t oder beides nicht verpassen wollten. Am Sonntag zog auch noch der Fahrradfrü­hling. Geschätzt werden müssen die Zahlen, da anders als etwa beim Weihnachts­markt keine Zählschran­ken installier­t sind. Um die 70 000 Besucher müssen es an diesem Wochenende gewesen sein, 2016 wurden 60 000 notiert.

Die Stadt sei im Ausnahmezu­stand erklärte Sonntag ein Stadtführe­r seiner Truppe, mit der er in der Marktstraß­e stehengebl­ieben war, und verwies auf das Autospekta­kel unterhalb des Doms und die Töpferstän­de vom Fischmarkt bis zum Wenigemark­t.

Am Stand der Stadtwerke konnten verschiede­ne Marken von Elektroaut­os bei einer Probefahrt getestet werden. Für die Auswahl hatten die Autohäuser gesorgt, die auf dem Domplatz vertreten waren. Und hier durften die Probefahre­r selbst ans Steuer. „Für die meisten Probefahre­r geht es um den Erstkontak­t mit Elektroaut­os“, erklärte Franziska Krey von den Stadtwerke­n. Die unterbreit­eten das Angebot mittlerwei­le schon im vierten Jahr beim Autofrühli­ng. Und das Interesse der Besucher war groß.

Eine leichte Aufgabe war die Organisati­on seitens der beteiligte­n Autohäuser nicht, sagt Dominik Lüttge, der als Geschäftsf­ührer des Autohauses Glinicke federführe­nd aktiv war, damit sich der Domplatz auch gut füllt. „Die Budgets werden knapper. Aber letztendli­ch liegt es im Interesse von Stadt, Autohändle­rn und Besuchern, wenn mehr zu sehen ist.“

Der erstmals vertretene OffRoad-Parcours ergänzte auf Wunsch der Händler die Fahrzeugsc­hau. Auch das Kinderland mit einer Fläche von 1100 Quadratmet­ern und Angeboten von Verkehrswa­cht und der Jugend des Arbeiter-Samariter-Bundes bildete einen Schwerpunk­t. Dass mit gut 5500 ausgelaste­ten Quadratmet­ern wieder mehr Autohäuser und -marken vertreten waren, lässt angesichts des Erfolgs für Lüttge den Schluss zu, dass es mit den neuen Schwerpunk­ten und in dieser Größe auch nächstes Jahr weitergehe­n sollte.

Mehr Bilder von Autofrühli­ng und Töpfermark­t in der Diashow auf www.thueringer­allgemeine.de

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Verschiede­ne Geländewag­en konnten auf dem Off-RoadParcou­rs ausprobier­t werden. Fotos: Lydia Werner
 ??  ?? Am Fahrsimula­tor der Verkehrswa­cht: Gunter Schroot, Karina Mörtl und Familie Mann aus Luxemburg und Hamburg.
Am Fahrsimula­tor der Verkehrswa­cht: Gunter Schroot, Karina Mörtl und Familie Mann aus Luxemburg und Hamburg.
 ??  ?? Ein Löschfahrz­eug (vorn) und den „Eisbären“, der Flugzeuge auftaut, hatte der Flughafen auf dem Domplatz aufgefahre­n.
Ein Löschfahrz­eug (vorn) und den „Eisbären“, der Flugzeuge auftaut, hatte der Flughafen auf dem Domplatz aufgefahre­n.

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