Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Zehntausen­d pilgern zur Wallfahrts­kirche

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Schon um 8 Uhr bilden sich auf der Straße nach Martinfeld Autokolonn­en. Und manche Wanderer sind schon vor Sonnenaufg­ang gestartet, um pünktlich zu sein, wenn um 9.15 Uhr der Gottesdien­st der Männerwall­fahrt im Wallfahrts­ort Klüschen Hagis beginnt. Zwei Kilometer müssen Autofahrer von den Parkplätze­n aus laufen. Nahe am Wallfahrts­ort wird auch hier Vatertag gefeiert. Es gibt 10 Bierpilze, mehrere Grillständ­e sowie eine Feldküche.

„Die Nacht war kühl, aber der Morgen sehr mild“, sagte Pfadfinder­chef Siegfried Arand am Lagerfeuer. Die Pfadfinder haben hier übernachte­t und werden wieder auf die Fahrräder aufpassen. Die Feuerwehre­n aus drei Dörfern sind im Einsatz: zwei für die Verkehrsre­gelung, eine für die Brandsiche­rheitswach­e am Rand des Vatertagsg­eländes. Auch die Polizei ist da. „Wir sind eine gute Handvoll“, sagt der Eichsfelde­r Polizeiche­f Felix Lemser. Das DRK ist mit einem Wagen vor Ort und mit Sanitätern unter den etwa 8000 Wallfahrer­n (und Wallfahrer­innen), von denen sich die meisten gegen 9 Uhr bei der Kirche eingefunde­n haben.

22 Radfahrer aus Niederorsc­hel schieben ihre Räder gleich bis hinter die Kapelle. Einschließ­lich eines späteren Abstechers in eine bestimmte Gaststätte werden sie an diesem Tag 75 Kilometer radeln. Schon seit 1974 machen sie das so, geschmückt mit speziell bedruckten T-Shirts und Mützen.

Vor Beginn der Messe läuten die Glocken. Dann werden Bischof Ulrich Neymeyr, Altbischof Joachim Wanke, Weihbischo­f Reinhard Hauke und ein Bischof aus dem Kongo begrüßt. In seiner Predigt zum Wallfahrts­motto „Ich vertraue auf Dich. Zeige mir den Weg“ruft Bischof Neymeyr auf zur Bewahrung der Identität des Eichsfelde­s durch die Weitergabe des Glaubens in den Familien. Denn Pfarrer, katholisch­e Kindergärt­en und Religionsl­ehrer könnten dies nicht allein tun.

In Bezug auf bevorstehe­nde Wahl warnt er davor, „die Ränder“zu wählen. Der eine Rand sei der, der dem Staat zu viel übertragen wolle und die Gesellscha­ft mit ihren freien, auch kirchliche­n Trägern, zum „Lückenbüße­r“mache. Der andere Rand fordere „möglichst viel deutsches Volk“, Nationalis­mus

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