Saure Gurken im Sommer
Es ist einsam geworden in den heiligen Hallen der Redaktion. Urlaub, freie Tage, Auswärtstermine. Zuweilen antwortet nur das eigene Echo, wenn man den erfolglosen Versuch unternimmt, mit den geschätzten Kollegen im Nachbarzimmer zu kommunizieren. Sommerloch, SaureGurken-Zeit – in der Hochzeit des Urlaubswahns ist es nicht einfach, der Stadt Geschichten zu entlocken. Und nur über die Moritaten aus dem Polizeibericht zu referieren, kommt beim geneigten Leser nicht gut an.
Aber da gibt es noch die ExKollegin Iris P. Eigentlich im verdienten Ruhestand, ist sie immer noch ihrem journalistischen Auftrag von einst verpflichtet und schleppt unentwegt Geschichten heran. Über Menschen, die diese Stadt lebenswert machen, über Menschen, die sich um die kümmern, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens gelandet sind.
Für solche Sachen kommt das Sommerloch wie gerufen, denn wenn erst alle wieder aus den Ferien zurück sind – und es nahen bekanntlich Bundestagswahlen – hat man es deutlich schwerer, für zwischenmenschliche Geschichten angesichts tagesaktueller Politik einen Platz zu finden. Und deswegen gebührt der Kollegin P. an dieser Stelle Dank und ein „Chapeau“.