Verspätungen nach Zugunglück
Eine Lawine aus Schlamm und Geröll lässt die Regionalbahn in der Nähe von Stadtroda entgleisen. Nach der Bergung dauern die Reparaturen am betroffenen Gleis an
Jena. Nach dem schweren Zugunglück bei Stadtroda im Saaleholzland-kreis wird in den kommenden Tagen der Bahnverkehr an der Unfallstelle nur eingleisig vorbeigeführt. Trotzdem versuchen Deutsche Bahn und Erfurter Bahn die Fahrplanabweichungen für die Kunden möglichst gering zu halten. Die gute Nachricht: Seit den gestrigen Morgenstunden rollt der Bahnverkehr zwischen Gera und Jena-göschwitz wieder.
Zuvor hatten Experten den verunglückten Triebzug mit schwerem Gerät bergen müssen. Dabei kamen laut Deutsche Bahn zwei Kräne zum Einsatz, die speziell für solche Notfälle in Leipzig und Wanne-eickel stationiert sind. Am späten Samstagabend konnte so der umgekippte Triebwagen auf die Schiene gehoben und in eine nahe Werkstatt transportiert werden. Bahnspezialisten konnten im Anschluss daran eines der Gleise wieder instand setzen. Auf der gesperrten Strecke Hermsdorfklosterlausitz-göschwitz wurden zwischenzeitlich Busse für den Transport der Reisenden eingesetzt. Bei starkem Unwetter war am Freitagabend ein Regionalzug in eine Geröll- und Schlammlawine gefahren. Dabei sprang ein Waggon aus den Gleisen, ein anderer rutschte ins Gleisbett. Bei dem Unglück wurden insgesamt acht Menschen verletzt. In dem Zug saßen rund 40 Fahrgäste, wie später mitgeteilt wurde. Der Lokführer soll noch versucht haben, die Regionalbahn stark abzubremsen. Neben Bundes- und Landespolizei war der Rettungsdienst mit insgesamt vier Rettungswagen und einem Notarzt des Rettungshubschraubers Christoph 70 im Einsatz. Außerdem stand den betroffenen Bahnreisenden zeitnah ein Notfallseelsorgeteam aus Jena zu Gesprächen zur Verfügung.
Zum Unfallzeitpunkt befuhr ein Regionalexpress mit zirka 100 Menschen an Bord von Jena kommend das Gegengleis Richtung Gera. Glücklicherweise kollidierten die beiden Züge nicht miteinander.
Wie die Bahn gestern auf Anfrage weiterhin mitteilte, verkehren auch die Regionalexpress-züge der Linien RE 1 (Glauchau – Göttingen) und RE 3 (Altenburg – Erfurt Hbf) ebenfalls wieder durchgehend. Auf Grund der eingleisigen Führung kann es allerdings noch zu einzelnen Verspätungen kommen. Das gelte auch für die Züge der Erfurter Bahn, hieß es weiter.
Wann genau die Reparaturarbeiten an dem zweiten Gleis abgeschlossen sind, konnte gestern noch nicht abschließend geklärt werden. Man rechnet aber mit einer Dauer von „einigen Tagen“, hieß es. Die Deutsche Bahn empfiehlt Reisenden, sich vor Fahrtantritt noch einmal über ihre Verbindung zu informieren.
▶
Auskünfte gibt es im Internet unter: www.bahn.de/reiseauskunft