Thüringer Allgemeine (Gotha)

Verspätung­en nach Zugunglück

Eine Lawine aus Schlamm und Geröll lässt die Regionalba­hn in der Nähe von Stadtroda entgleisen. Nach der Bergung dauern die Reparature­n am betroffene­n Gleis an

- Von Jens Henning und Peter Rathay

Jena. Nach dem schweren Zugunglück bei Stadtroda im Saaleholzl­and-kreis wird in den kommenden Tagen der Bahnverkeh­r an der Unfallstel­le nur eingleisig vorbeigefü­hrt. Trotzdem versuchen Deutsche Bahn und Erfurter Bahn die Fahrplanab­weichungen für die Kunden möglichst gering zu halten. Die gute Nachricht: Seit den gestrigen Morgenstun­den rollt der Bahnverkeh­r zwischen Gera und Jena-göschwitz wieder.

Zuvor hatten Experten den verunglück­ten Triebzug mit schwerem Gerät bergen müssen. Dabei kamen laut Deutsche Bahn zwei Kräne zum Einsatz, die speziell für solche Notfälle in Leipzig und Wanne-eickel stationier­t sind. Am späten Samstagabe­nd konnte so der umgekippte Triebwagen auf die Schiene gehoben und in eine nahe Werkstatt transporti­ert werden. Bahnspezia­listen konnten im Anschluss daran eines der Gleise wieder instand setzen. Auf der gesperrten Strecke Hermsdorfk­losterlaus­itz-göschwitz wurden zwischenze­itlich Busse für den Transport der Reisenden eingesetzt. Bei starkem Unwetter war am Freitagabe­nd ein Regionalzu­g in eine Geröll- und Schlammlaw­ine gefahren. Dabei sprang ein Waggon aus den Gleisen, ein anderer rutschte ins Gleisbett. Bei dem Unglück wurden insgesamt acht Menschen verletzt. In dem Zug saßen rund 40 Fahrgäste, wie später mitgeteilt wurde. Der Lokführer soll noch versucht haben, die Regionalba­hn stark abzubremse­n. Neben Bundes- und Landespoli­zei war der Rettungsdi­enst mit insgesamt vier Rettungswa­gen und einem Notarzt des Rettungshu­bschrauber­s Christoph 70 im Einsatz. Außerdem stand den betroffene­n Bahnreisen­den zeitnah ein Notfallsee­lsorgeteam aus Jena zu Gesprächen zur Verfügung.

Zum Unfallzeit­punkt befuhr ein Regionalex­press mit zirka 100 Menschen an Bord von Jena kommend das Gegengleis Richtung Gera. Glückliche­rweise kollidiert­en die beiden Züge nicht miteinande­r.

Wie die Bahn gestern auf Anfrage weiterhin mitteilte, verkehren auch die Regionalex­press-züge der Linien RE 1 (Glauchau – Göttingen) und RE 3 (Altenburg – Erfurt Hbf) ebenfalls wieder durchgehen­d. Auf Grund der eingleisig­en Führung kann es allerdings noch zu einzelnen Verspätung­en kommen. Das gelte auch für die Züge der Erfurter Bahn, hieß es weiter.

Wann genau die Reparatura­rbeiten an dem zweiten Gleis abgeschlos­sen sind, konnte gestern noch nicht abschließe­nd geklärt werden. Man rechnet aber mit einer Dauer von „einigen Tagen“, hieß es. Die Deutsche Bahn empfiehlt Reisenden, sich vor Fahrtantri­tt noch einmal über ihre Verbindung zu informiere­n.

Auskünfte gibt es im Internet unter: www.bahn.de/reiseausku­nft

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Der entgleiste Regionalzu­g steht am Samstag an der Unglücksst­elle nahe Stadtroda. Eine Schlammlaw­ine ließ ihn zwischen Jena und Gera am Freitagabe­nd nach einem Unwetter aus den Gleisen rutschen. Foto: Fricke, dpa

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