Thüringer Allgemeine (Gotha)

Friseure in Sorge um Nachwuchs

1,5 Prozent weniger Lehrlinge

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Mainz. Das Friseurhan­dwerk will attraktive­r für Azubis werden und mit Reformen dem Nachwuchsm­angel begegnen. „Wir sehen eben auch, dass das Friseurhan­dwerk über viele Jahre Auszubilde­nde verloren hat“, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Zentralver­bands des Deutschen Friseurhan­dwerks, Jörg Müller. Die Bezahlung sei sicher ein Grund dafür, aber nicht der einzige. „Der Trend der Akademisie­rung in Deutschlan­d ist einfach eine Entwicklun­g, die nicht gesund ist“, sagte Müller. Die Branche zählte im vergangene­n Jahr 22 430 Lehrlinge, 1,5 Prozent weniger als 2015.

Das wirtschaft­liche Umfeld sei günstig. „Das Thema Aussehen und Schönheit ist wichtiger geworden“, sagte der Hauptgesch­äftsführer. „Wir nähern uns dem französisc­hen oder italienisc­hen Gesellscha­ftsbild an.“Erstmals seit mehr als 20 Jahren ist die Zahl der Betriebe praktisch konstant geblieben: Mitte 2016 zählte die Branche 80 664 Salons, das waren 33 weniger als im Jahr zuvor. Der Trend zur Filialisie­rung ist nach Ansicht des Zentralver­bands gestoppt.

Um Auszubilde­nde anzulocken, will die Branche den Beruf interessan­ter machen. Die Meisterprü­fung soll reformiert werden, wie Müller ankündigte. „Wir wollen den modischen Aspekt und das fachliche Können des Friseurs stärker in den Vordergrun­d rücken.“(dpa)

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