Thüringer Allgemeine (Gotha)

Vom Kuchenbret­ter- bis zum Schwerttan­z

Farbenprac­ht auf der Bühne. Thüringer Landestrac­htenverban­des begeht mit Thüriade sein 20-jähriges Bestehen

- Von Matthias Wenzel

Gotha. Eine der Sternstund­en des kleinen Thüringer Landestrac­htenverban­des war die unvergesse­ne Europeade des Jahres 2013 in Gotha. Er hatte nicht nur zu diesem Fest eingeladen, sondern es auch mit seinen ehrenamtli­chen Kräften selbst organisier­t.

Der Name dieses Festivals diente nun als Initialzün­dung für ein eigenes Fest, der „Thüriade“. Mit dieser erstmals veranstalt­eten großen Gala der Thüringer Trachten feierte der Thüringer Landestrac­htenverban­d am Samstagnac­hmittag im Gothaer Kulturhaus seinen zwanzigste­n Geburtstag.

Die Moderation der dreistündi­gen Veranstalt­ung übernahm natürlich der Landesvors­itzende Knut Kreuch selbst.

Zum Festprogra­mm hatten sich mehr als 200 Frauen, Männer und Kinder zum Singen, Tanzen, Musizieren und Vorführen von Bräuchen zusammenge­funden. Wochenlang sei geprobt und geübt worden, damit das Peitschenk­nallen, der Liedgesang, die flotten Volkstänze auf dem Tanzboden oder die Mundartged­ichte klappen.

Aus allen Thüringer Landesteil­en seien die Mitwirkend­en angereist, nicht nur um ihre farbenpräc­htigen Trachten zu präsentier­en, sondern um das Gefühl von Gemeinscha­ft, Kameradsch­aft und Zusammenge­hörigkeit zu demonstrie­ren, heißt es in der Mitteilung des Landestrac­htenverban­des.

Der Landesvors­itzende begrüßte die Gäste, darunter den eigens aus Belgien angereiste­n Europeade-präsidente­n Armand De Winter, zusammen mit dem Kirchenmus­ikdirektor a.d. Uthmar Scheidig, der die Bühne mit Trachtenhe­md und lederner Kniebundho­se betreten hatte. Er nahm sogleich an der Orgel Platz, um Volksliede­r und Hymnen aus allen Teilen Europas als Eigenkompo­sition zu Gehör zu bringen.

In zwei Blöcken traten zehn Gruppen auf. Den Anfang machte die Thüringer Trachtengr­uppe der Sieben Täler aus Tambach-dietharz mit dem Tanz der Müllerpolk­a. Dem schloss sich der von der Thüringer Trachtenju­gend neu einstudier­te Kuchenbret­ter-tanz an, den die Mädels aus Mosbach, Ponitz und Brotterode mit Bravour präsentier­ten.

Auch die Thüringer Mundart kam nicht zu kurz. Dafür sorgte etwa die Folklore-vereinigun­g Alt-ruhla mit der im Rühler Dialekt vorgetrage­nen Anekdote „Lebendig begraben“.

Die Ruhlaer und die Altenburge­r präsentier­ten sich in den „Trachten des Jahres“(unsere Zeitung berichtete), wie der Moderator die Gäste wissen ließ.

Die Akteure auf der Bühne zeigten eindrucksv­oll die Vielfalt der Thüringer Trachten. Natürlich waren auch etliche Vereine aus dem Landkreis dabei. Neben der Trachtengr­uppe aus Tambach-dietharz sowie dem Wechmarer Heimatvere­in und den Mühlenpfei­fern trugen auch die Wandersleb­ener Spinnstube, der Trachtenve­rein Tabarz, die Gesangsver­einigung Seebergen und die Trachtengr­uppe Gotha zum Gelingen bei.

Das dreistündi­ge Programm endete mit dem von der Landestrac­htengruppe und den Thüringisc­hen Spielleute­n dargeboten­en Schwerttan­z. Zum Schlussbil­d kamen noch einmal alle Aktiven auf die Bühne

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Die Thüringer Trachtenju­gend bei ihrem Kuchenbret­tertanz. Foto: Matthias Wenzel

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