Vom Kuchenbretter- bis zum Schwerttanz
Farbenpracht auf der Bühne. Thüringer Landestrachtenverbandes begeht mit Thüriade sein 20-jähriges Bestehen
Gotha. Eine der Sternstunden des kleinen Thüringer Landestrachtenverbandes war die unvergessene Europeade des Jahres 2013 in Gotha. Er hatte nicht nur zu diesem Fest eingeladen, sondern es auch mit seinen ehrenamtlichen Kräften selbst organisiert.
Der Name dieses Festivals diente nun als Initialzündung für ein eigenes Fest, der „Thüriade“. Mit dieser erstmals veranstalteten großen Gala der Thüringer Trachten feierte der Thüringer Landestrachtenverband am Samstagnachmittag im Gothaer Kulturhaus seinen zwanzigsten Geburtstag.
Die Moderation der dreistündigen Veranstaltung übernahm natürlich der Landesvorsitzende Knut Kreuch selbst.
Zum Festprogramm hatten sich mehr als 200 Frauen, Männer und Kinder zum Singen, Tanzen, Musizieren und Vorführen von Bräuchen zusammengefunden. Wochenlang sei geprobt und geübt worden, damit das Peitschenknallen, der Liedgesang, die flotten Volkstänze auf dem Tanzboden oder die Mundartgedichte klappen.
Aus allen Thüringer Landesteilen seien die Mitwirkenden angereist, nicht nur um ihre farbenprächtigen Trachten zu präsentieren, sondern um das Gefühl von Gemeinschaft, Kameradschaft und Zusammengehörigkeit zu demonstrieren, heißt es in der Mitteilung des Landestrachtenverbandes.
Der Landesvorsitzende begrüßte die Gäste, darunter den eigens aus Belgien angereisten Europeade-präsidenten Armand De Winter, zusammen mit dem Kirchenmusikdirektor a.d. Uthmar Scheidig, der die Bühne mit Trachtenhemd und lederner Kniebundhose betreten hatte. Er nahm sogleich an der Orgel Platz, um Volkslieder und Hymnen aus allen Teilen Europas als Eigenkomposition zu Gehör zu bringen.
In zwei Blöcken traten zehn Gruppen auf. Den Anfang machte die Thüringer Trachtengruppe der Sieben Täler aus Tambach-dietharz mit dem Tanz der Müllerpolka. Dem schloss sich der von der Thüringer Trachtenjugend neu einstudierte Kuchenbretter-tanz an, den die Mädels aus Mosbach, Ponitz und Brotterode mit Bravour präsentierten.
Auch die Thüringer Mundart kam nicht zu kurz. Dafür sorgte etwa die Folklore-vereinigung Alt-ruhla mit der im Rühler Dialekt vorgetragenen Anekdote „Lebendig begraben“.
Die Ruhlaer und die Altenburger präsentierten sich in den „Trachten des Jahres“(unsere Zeitung berichtete), wie der Moderator die Gäste wissen ließ.
Die Akteure auf der Bühne zeigten eindrucksvoll die Vielfalt der Thüringer Trachten. Natürlich waren auch etliche Vereine aus dem Landkreis dabei. Neben der Trachtengruppe aus Tambach-dietharz sowie dem Wechmarer Heimatverein und den Mühlenpfeifern trugen auch die Wanderslebener Spinnstube, der Trachtenverein Tabarz, die Gesangsvereinigung Seebergen und die Trachtengruppe Gotha zum Gelingen bei.
Das dreistündige Programm endete mit dem von der Landestrachtengruppe und den Thüringischen Spielleuten dargebotenen Schwerttanz. Zum Schlussbild kamen noch einmal alle Aktiven auf die Bühne