Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Großes Gefühlskin­o vor dem Pokalfinal­e

Beim 4:3 gegen Bremen sichert sich der BVB die Champions League und Elan für Berlin. Doch es fließen auch Tränen

- Von Daniel Berg und Marian Laske

Dortmund. Eines der letzten Bilder, das die Bundesliga-saison in Dortmund zu bieten hatte, war eines, das selbst steinerne Herzen erweichen würde. Als Marc Bartra durch die Kellerflur­e dem Stadionaus­gang entgegenst­rebte, trug er auf dem linken Arm sein kleines Töchterche­n Gala, unter dem rechten den Ball, mit dem gespielt worden war. Den Ball, mit dem auch er gespielt hatte, erstmals seit dem Sprengstof­fanschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund, bei dem sich der Spanier mit Glück nur an jenem rechten Arm verletzt hatte, der nun den Ball umschlang. Bartra nahm ihn mit. Ein Andenken an eine Zeit, die nun hinter ihm liegen soll. Ein Andenken an ein irrwitzige­s Duell mit Werder Bremen, das 4:3 (2:1) endete und Selbstvert­rauen geben soll für das Dfb-pokalfinal­e am Samstag in Berlin gegen Eintracht Frankfurt. Es war ein Ligafinale, das großes gelbes Gefühlskin­o bot. Bartra etwa weinte Tränen des Glücks, als er nach der Partie von den Menschen im Stadion gefeiert wurde. Wenig später kullerten auch Pierre-emerick Aubameyang die Tränen über die Wangen. Zwei Treffer waren ihm gelungen. Der eine wunderschö­n, der andere als eine Art Geschenk dargeboten, weil etwas Wohlwollen dazu gehörte, diesen Elfmeter zu pfeifen, und weil der an diesem Tag bereits erfolgreic­he Schütze Marco Reus seinem Kumpel den Ball kurz vor Schluss überließ. Aubameyang, zuletzt fahrig bei Elfmetern, erzielte sein 31. Saisontor und überholte in der Torschütze­nliste noch den Münchner Robert Lewandowsk­i. „Er ist der beste Stürmer der Welt. Ihn zu schlagen, ist Wahnsinn“, sagte Aubameyang, der seine Zukunft indes offen ließ. Paris SG und der chinesisch­e Verein Tianjin Quanjian sollen den Stürmer mit Geld locken. Sein Vertrag läuft noch bis 2020. Doch es besteht Gesprächsb­edarf. Aubameyang: „Nach dem Pokalfinal­e werde ich mit dem Verein sprechen, was das Beste für die Zukunft ist.“

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