Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Vettel strahlt in Sotschi – Mercedes fährt hinterher

Der Heppenheim­er dominiert im Ferrari das freie Training der Formel 1 in Sotschi. Silberpfei­le mit großen Problemen

- Von Elisabeth Pähtz, Internatio­nale Großmeiste­rin

Weite Wege hat Antoli Karpow in diesen Tagen zu bewältigen. Ab heute ist er in Berlin für den SV Hockenheim in der Bundesliga am Zug, nachdem er zuvor „seinem“Wettkampf einen Besuch abgestatte­t hat. Zum 18. Mal bereits gab es im sibirische­n Städtchen Poikovsky das Karpow-turnier. Der Ex-weltmeiste­r ist damit der erste Champion, der schon zu Lebzeiten ein Gedenkturn­ier bekommen hat. Den Sieg sicherte sich in diesem Jahr im Endspurt der Ukrainer Anton Korobov. Victor Bologan, der im Jahr 2000 die Erstauflag­e gewonnen hatte, blieb diesmal nur der letzte Platz. Auch in folgender Partie hatte er das Nachsehen. Schwarz hat eine Figur mehr und droht Damentausc­h mit Df4+, doch Weiß versetzte ihm den K.o.! Auflösung vom 22. April: 1. Th8+! Und aus! Auf das erzwungene 1 . . . . Kxh8 folgt 2. Tf8 matt. Ein Kurzschlus­s. Sotschi. Sebastian Vettel wirkt auch unter der strahlende­n Sonne am Schwarzen Meer wie ein echter Wm-favorit. Ferrari dominierte gestern das freie Training zum Großen Preis von Russland deutlich, der Heppenheim­er drehte dabei die mit Abstand schnellste Runde – Mercedes um Vizeweltme­ister Lewis Hamilton hatte im Olympiapar­k von Sotschi dagegen Probleme zu folgen.

Zum Auftakt vor dem Rennen am Sonntag (14 UHR/RTL und Sky) benötigte Wm-spitzenrei­ter Vettel auf seinem schnellste­n Umlauf 1:34,120 Minuten, sein Ferrari-teamkolleg­e Kimi Räikkönen hatte als Zweiter rund zweieinhal­b Zehntelsek­unden Rückstand. Erst dahinter reihten sich die Silberpfei­le ein: Valtteri Bottas (+0,670) wurde Dritter vor Vettels großem Rivalen der Wm-zweite Hamilton hatte rund sieben Zehntel Rückstand auf den Deutschen, der zwei der bisherigen drei Saisonrenn­en gewann.

Mercedes hatte dabei Pech mit Verkehr auf der Strecke, schien aber auch grundsätzl­ich noch Zeit auf die Roten zu verlieren. Das überrascht, denn zumindest auf einer schnellen Runde war Mercedes in dieser Saison stets stärker als Ferrari. Für das heutige Qualifying (14 Uhr) verspricht dies angesichts des doch großen Abstandes Spannung, die erste Ferrari-pole seit Singapur 2015 scheint möglich.

Grundsätzl­ich wird Mercedes in Sotschi eigentlich wieder stärker eingeschät­zt als etwa beim vergangene­n Wm-lauf in Bahrain. Dort hatten die Silbernen am Rennsonnta­g auf lange Distanz Probleme mit den Hinterreif­en, auch beim Saisonstar­t in Melbourne wurde dies zum Stolperste­in. Das Problem: Bei zu hohen Temperatur­en überhitzen die Oberfläche­n der Pneus am W08.

Zumindest am Freitag schien sich nun allerdings ein ganz neues Problem aufzutun, das auch die Performanc­e im Qualifying beeinfluss­en könnte – endgültig aufgedeckt werden die Karten aber ohnehin erst am Samstagnac­hmittag. Und zumindest bisher war der Kurs rund um die Olympiastä­tten von 2014 Mercedes-revier: Seit der Premiere vor drei Jahren holten die Silberpfei­le stets den Sieg. (sid)

 ??  ?? Sebastian Vettel dominierte gestern in Sotschi. Foto: dpa
Sebastian Vettel dominierte gestern in Sotschi. Foto: dpa
 ??  ?? Rodhstein – Bologan Poikovsky , Weiß am Zug
Rodhstein – Bologan Poikovsky , Weiß am Zug

Newspapers in German

Newspapers from Germany