Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
EIN
Früher galt: Herren stehen zur Begrüßung einer Dame auf, Frauen bei der Begrüßung älterer Frauen. Das ist inzwischen überholt. Heute steht jeder für jeden auf – als Zeichen gegenseitigen Respekts. Im privaten Bereich grüßt immer der, der dazukommt oder den anderen zuerst sieht. Geschäftlich zählt allein die Hierarchie.
Watmet Geschichte. Wer gekonnt den Kelch schwenkt, seine Nase tief in das bauchige Glas taucht, beeindruckt heute viele. Achtung Minenfeld: Falls Ihnen der Kellner einen Testschluck einschenkt, tut er das nur, damit Sie die Qualität des Weines prüfen können, ob dieser richtig temperiert ist oder korkelt. Ob er Ihnen schmeckt oder nicht, steht nicht zur Debatte – das oblag bereits Ihrer Kompetenz bei der Auswahl. Ist alles in Ordnung, brauchen Sie nur nicken.
XENIEN Sind Gastgeschenke. Diese sind bei privaten Einladungen obligat – erst recht wenn sich daran eine Übernachtung anschließt.
Y-CHROMOSOM Mit der Emanzipation haben sich auch einige Benimmregeln geändert: Früher sollte die Frau zuerst die Treppe hinaufgehen, damit der Mann sie bei einem Sturz auffangen konnte. Heute gilt dies nur noch bei schmalen Treppen. Im Geschäftsleben geht es wieder nach der Hierarchie, man kann auch nebeneinander gehen. Bei einem Restaurantbesuch geht indes immer der Mann voran.
ZAPPELN Das Handspiel kann Unsicherheit, Nervosität, Interesse oder Noblesse verraten. Langsame und nicht allzu ausladende Bewegungen wirken immer souverän. Von hektische Mikrogesten, wie Spielen an den Ringen, Fuchteln oder Däumchendrehen ist abzuraten. Genauso davon, die Hände länger in den Hosentaschen zu haben. Das bedeutet Desinteresse.
Quelle: www.karrierebibel.de – überarbeitet von A. Schlegel