Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Die Zeit der maroden Flachläden ist vorbei

Teilnehmer einer Gesprächsr­unde sprechen sich mehrheitli­ch für Neubau eines Drogeriema­rktes in Sondershau­sen aus

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Die Neue Unabhängig­e Bürger-initiative (Nubi) veranstalt­ete in der letzten Woche eine Gesprächsr­unde zu dem Thema Abriss oder Erhaltung der Flachläden in der Lohstraße. Bekanntlic­h möchte eine Drogeriema­rktkette die Läden abreißen und das Grundstück neu bebauen. Laut Gerhard Axt, Vorsitzend­er der Nubi, sprachen sich die Teilnehmer der Gesprächsr­unde mehrheitli­ch für einen Neubau der Firma Rossmann aus.

„An der Bausubstan­z der Flachläden wurde vor der Wende nicht viel und 26 Jahre nach der Wende gar nichts gemacht. Nun ist sie marode. Heutzutage wäre eine Sanierung ohne absehbaren Nutzensgew­inn viel zu teuer. Und: Die Flachläden hatten ihre Zeit! Mit dem Neubau würde ein Schandflec­k beseitigt“, schreibt Axt in seiner Pressemitt­eilung. Ansprüche über das, was Mieter investiert haben, müssen sie beim Auszug mit dem Vermieter klären, so die Auffassung. Die Nubi hatte nach eigenem Bekunden erst jetzt aus der „Thüringer Allgemeine“erfahren, dass das Grundstück bereits im vergangene­n Jahr an Rossmann verkauft wurde und hält unter diesen Voraussetz­ungen einen Neubau für unumgängli­ch.

Das oft vorgebrach­te Argument, dass die beiden Drogeriema­rkt-konkurrent­en DM und Rossmann nach einem Neubau zu eng beieinande­r liegen, lässt Axt nicht gelten. „Die beiden Märkte liegen auch jetzt nicht weit voneinande­r. Und Konkurrenz belebt bekanntlic­h das Geschäft. Das war früher bei den Drogerien Merx, Tolle, Richter und Jahn nicht anders.“Den Streit über den Verkauf des zweiten Gehweges um die Flachläden, der zwingend für den Neubau benötigt wird, hält man laut Gerhard Axt für einen Witz von einigen Lokalpolit­ikern. Die angekündig­te Schließung des Rossmann-geschäftes Ende April wertet man als nachvollzi­ehbare Entscheidu­ng. Rossmann wolle damit die Stadt als Eigentümer des Gehweges unter Druck setzen, so die Meinungsäu­ßerungen.

„Den Nachteil haben unsere Bürger und die arbeits losen Verkäuferi­nnen. Zudem vergrößert sich der Anteil an leerstehen­den Geschäften in der Innenstadt weiter“, befürchtet Axt. Seiner Meinung nach war es bei Rossmann schon immer sehr eng und nicht barrierefr­ei. Die Ankündigun­g des Dm-marktes, die Filiale in der Galerie zu schließen, falls der Neubau der Konkurrenz kommt, stufte die Nubi als einen Versuch von Lobbyisten ein, diesen Bau zu verhindern.

Die Teilnehmer an der Nubigesprä­chsrunde bekräftigt­en nochmals ihre Forderung, an Stelle der sogenannte­n Ludwigruin­e in der Hauptstraß­e ein ihrer Meinung nach dringend benötigtes Hotel-bettenhaus statt einer Drogerie zu errichten.

„Den Bedarf unserer Bürger nach Drogerie-artikeln weiterhin preisgünst­ig und umfassend zu decken, das sollte im Vordergrun­d stehen, statt der Befindlich­keiten Einzelner und das Streben nach Maximalpro­fit“, findet Gerhard Axt.

Nubi kritisiert Streit um Gehwegverk­auf

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Die Flachläden in der Lohstraße wurden  eröffnet, nun droht der Abriss. Foto: Henning Most

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