Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Große Pläne fürs Stock‘sen
Fabian Fromm betreibt seit Juni das Klubhaus in Sondershausen und will nicht nur jugendliche Partygänger ansprechen
Sondershausen. Privat meidet er inzwischen das, was ihm im Beruf die größte Freude bereitet: Menschenmassen. Mit seinem neuen Projekt will Fabian Fromm natürlich wieder jede Menge Leute anziehen.
Seit Juni betreibt er das Klubhaus „Stock‘sen“. Seine Vorgänger, Enrico Oesterheld und Tobias Schneegans, hatten andere Pläne und sprachen ihn an, ob er nicht miteinsteigen wolle. Der 30-Jährige überlegte und entschied sich dann, es allein zu versuchen.
Ein bisschen sei das wie sesshaft werden. „Aber für einen fast 31-Jährigen ist das vielleicht auch keine schlechte Idee“, sagt Fabian Fromm über seinen Entschluss. Aber nicht nur das habe ihn gelockt. Er hat vor allem Pläne. Jahrelang sei er herumgereist, als Musiker aufgetreten mit seiner Band oder solo. Hat Veranstaltungen mit Ton und Licht betreut. Vor allem hat er viel gesehen. Das wolle er jetzt nutzen.
Breiter will er das Klubhaus aufstellen. „Mit Diskoparty zieht man heute kein Publikum Wochenende für Wochenende ins Haus“, sagt Fabian Fromm. City unplugged, das Electric Light Orchestra oder ein Abend mit Hans-werner Olm sind die Ideen, mit denen Fabian Fromm in die neue Saison startet. Damit, so hofft er, das Stock‘sen auch wieder in ganz Nord- und Mittelthüringen bekannt zu machen. Den Namen kennen noch viele. Aber für Swagger oder die Oldschoolrockerz kommen die Leute nicht nach Sondershausen gefahren. Und auch die Sondershäuser zieht man auf Dauer nicht damit. Mit 1000 Leuten sei der Saal früher zu den Auftritten der Coverbands vollgewesen. Das klappt heute aber nicht mehr. Zu verschieden der Musikgeschmack der Leute.
Aber mit hochwertigen Veranstaltungen wie City erreiche man sicher auch Menschen, die von weiter weg anreisen. Auf 400 Karten ist das Konzert am 4. November beschränkt. Ein bisschen Exklusivität mit ansprechendem Ambiente. Dafür will Fabian Fromm ebenfalls sorgen.
Das Haus, dessen Dach im vergangenen Jahr von der Stadt saniert wurde und auch gleich vom Pächterduo einen neuen Farbanstich verpasst bekam, darf nach seinem Geschmack auch Innen noch etwas ansehnlicher werden. Die Bestuhlung ist vorhanden. Mehr Licht hat er dem Haus verordnet. Die alten Vorhänge oben sind schon raus. Im Saal selbst will er mit seiner Lichttechnik neue Akzente setzen. An die Decke kommen Züge, zum Aufhängen der Technik, damit nichts mehr herumsteht.
Für Firmenfeiern ein hübsches Gimmick. Die können ein zweites Standbein werden. Im Herbst wird er bereits zwei ausrichten.
Dazwischen aber wird es auch einen Abend mit der „Dschungelkönigin“Melanie Müller geben. Sie kommt zum Oktoberfest ins Klubhaus. Wie bunt gemischt die Veranstaltungen demnächst sein werden, davon zeugt die Ankündigung einer 2000er Party mit DJS des Radiosenders Top 40, bevor an einem Sonntag der Saal für eine Herbstrevue mit Schlagermusik der Thüringer Blechbuben hergerichtet wird. Der Februar gehört dann wieder ganz den Narren von Gelb-weiß.