Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

50Hertz hält Chinesen außen vor

Netzbetrei­ber bleibt in westlicher Hand

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Berlin. Der geplante Einstieg Chinas ins deutsche Stromnetz ist geplatzt. Anstelle des chinesisch­en Staatskonz­erns SGCC übernimmt der belgische Betreiber Elia als Mehrheitse­igner weitere Anteile am nordostdeu­tschen Übertragun­gsnetzbetr­eiber 50Hertz. Elia macht dabei von seinem Vorkaufsre­cht Gebrauch. Für 976,5 Millionen Euro erhöhen die Belgier ihren Anteil von 60 auf 80 Prozent. Die Zustimmung der Wettbewerb­sbehörden wird bis Ende Juni erwartet. „Wir freuen uns, dass sich unser Mehrheitsg­esellschaf­ter Elia dazu entschloss­en hat, die Kaufoption zu ziehen“, sagte 50Hertz-chef Boris Schucht. „Das ist ein starkes Signal, die Energiewen­de in Deutschlan­d und auch in Europa weiter voranzubri­ngen.“

Elia hält bislang 60 Prozent an dem Unternehme­n, die übrigen 40 Prozent gehören dem australisc­hen Fonds IFM Investors, der seinen Anteil halbieren will. Als der größte chinesisch­e Konzern im Februar ankündigte, die Anteile zu übernehmen, löste das Unruhe in der Bundesregi­erung aus. Wirtschaft­sstaatssek­retär Matthias Machnig (SPD) erklärte, 50Hertz zähle zu den kritischen Infrastruk­turen. Die 50Hertz Transmissi­on Gmbh ist Betreiberi­n des Stromnetze­s in Ostdeutsch­land und Hamburg, über das mehr als 18 Millionen Menschen versorgt werden. Elia und IFM hatten das knapp 10 000 Kilometer lange Netz 2010 von Vattenfall übernommen.(dpa)

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Bald in belgischer Hand: Hochspannu­ngsleitung­en Foto: dpa
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