Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Unternehmen sehen Us-zölle entspannt
USA ist für hiesige Betriebe kein wichtiger Absatzmarkt. Praktik der Zölle wird aber generell kritisch gesehen.
Felice Raphael Köhler Wohnort: Seega Geburtsort: Drk-krankenhaus Sondershausen Geboren am: 21. März Uhrzeit: 12.29 Uhr Größe: 51 Zentimeter Gewicht: 3580 Gramm Eltern: Diana und Enrico Köhler Lena Liebing
Wohnort: Sondershausen Geburtsort: Drk-krankenhaus Sondershausen Geboren am: 19. März Uhrzeit: 1.47 Uhr Größe: 47 Zentimeter Gewicht: 2530 Gramm Eltern: Michaela Liebing und Sebastian Thiersch Artern. Der Us-präsident Donald Trump droht seit einigen Wochen mit der Einführung von Handelszöllen auf Stahl und Aluminium aus Europa. Sowohl Vertreter der Bundesregierung als auch solche von der Europäischen Union haben bis zuletzt mit dem Us-handelsminister verhandelt, um die Einführung der Zölle doch noch zu verhindern. Offenbar mit Erfolg, denn gestern verkündete Trump, dass die Europäische Union zunächst nicht mit Zöllen rechnen müsse. Die Lokalredaktion Artern wollte wissen, inwiefern Unternehmen in der Region von solchen Strafzöllen aus den USA betroffen sein könnten.
„Wir haben uns erst kürzlich darüber unterhalten, denken aber, dass wir nicht betroffen wären, da die Zölle lediglich auf Rohmaterialien gelten sollten“, sagt Klaus Zierinner, Geschäftsführer der Kyffhäuser Maschinenfabrik, die in Artern Separatoren herstellt.
Das Unternehmen Tower Automotive ist ein Us-amerikanisches Unternehmen, das auch in Arten ein Werk betreibt. „Wir liefern nicht nach Amerika. Alle Erzeugnisse für den amerikanischen Markt werden entsprechend in den amerikanischen Tower-werken produziert“, sagt Jürgen Batilla, Werkleiter in Artern. Generell ist Batilla kein Freund von Zöllen: „Es kann am Ende ganz blöd ausgehen, wenn die USA, China und Europa ständig neue Zölle auf ihre Waren erheben.“Wenn ein Handelspartner die geltenden Regeln nun abrupt ohne Weitsicht beende, sei dies sehr fahrlässig.
Michael Wiesneth ist Marketingund Vertriebsleiter der Linn High Therm Gmbh. Dieses Unternehmen produziert unter anderem in Bad Frankenhausen Labor- und Industrieöfen. Er nimmt an, dass sein Unternehmen nicht von Us-zöllen betroffen ist: „Die USA sind keiner unserer Fokusmärkte. Zudem sind die USA auf Industrieprodukte aus Europa angewiesen und wäre nicht gut beraten, auf diese auch Zölle zu erheben.“Auch er steht der Erhebung von Zöllen kritisch gegenüber: „Ich bin gelernter Volkswirt und weiß, dass man sich mit Zöllen gegenseitig nur schadet. Ein solcher Handelsstreit kann für keinen der Beteiligten positiv verlaufen“, sagt Wiesneth. Zölle seien seines Erachtens eher ein Instrument für kleine Volkswirtschaften, die sich erst entwickeln wollen, aber nicht für Handelsmächte wie die USA. Sollten Us-zölle auf Linnprodukte erhoben werden, könnten mögliche Verluste durch Verkäufe auf anderen Märkten abgefedert werden.
Sumitomo Demag produziert in Wiehe Spritzgussmaschinen. Werkleiter Frank Stengel kann auf Ta-nachfrage noch nicht abschätzen, ob die Us-zölle auch auf Maschinen ausgedehnt werden. Denn nur dann wäre auch Sumitomo betroffen. „Die USA sind ein Absatzmarkt für uns, aber nicht der größte, sodass wir nicht davon abhängig sind“, betont Stengel. Seines Erachtens werden die Amerikaner weiterhin Maschinen aus Europa importieren müssen, egal ob sie darauf Zölle erheben oder nicht: „Das Schlimmste wäre, jetzt in Panik zu verfallen, von daher warten wir erst einmal ab.“