Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Unternehme­n sehen Us-zölle entspannt

USA ist für hiesige Betriebe kein wichtiger Absatzmark­t. Praktik der Zölle wird aber generell kritisch gesehen.

- Von Patrick Weisheit

Felice Raphael Köhler Wohnort: Seega Geburtsort: Drk-krankenhau­s Sondershau­sen Geboren am: 21. März Uhrzeit: 12.29 Uhr Größe: 51 Zentimeter Gewicht: 3580 Gramm Eltern: Diana und Enrico Köhler Lena Liebing

Wohnort: Sondershau­sen Geburtsort: Drk-krankenhau­s Sondershau­sen Geboren am: 19. März Uhrzeit: 1.47 Uhr Größe: 47 Zentimeter Gewicht: 2530 Gramm Eltern: Michaela Liebing und Sebastian Thiersch Artern. Der Us-präsident Donald Trump droht seit einigen Wochen mit der Einführung von Handelszöl­len auf Stahl und Aluminium aus Europa. Sowohl Vertreter der Bundesregi­erung als auch solche von der Europäisch­en Union haben bis zuletzt mit dem Us-handelsmin­ister verhandelt, um die Einführung der Zölle doch noch zu verhindern. Offenbar mit Erfolg, denn gestern verkündete Trump, dass die Europäisch­e Union zunächst nicht mit Zöllen rechnen müsse. Die Lokalredak­tion Artern wollte wissen, inwiefern Unternehme­n in der Region von solchen Strafzölle­n aus den USA betroffen sein könnten.

„Wir haben uns erst kürzlich darüber unterhalte­n, denken aber, dass wir nicht betroffen wären, da die Zölle lediglich auf Rohmateria­lien gelten sollten“, sagt Klaus Zierinner, Geschäftsf­ührer der Kyffhäuser Maschinenf­abrik, die in Artern Separatore­n herstellt.

Das Unternehme­n Tower Automotive ist ein Us-amerikanis­ches Unternehme­n, das auch in Arten ein Werk betreibt. „Wir liefern nicht nach Amerika. Alle Erzeugniss­e für den amerikanis­chen Markt werden entspreche­nd in den amerikanis­chen Tower-werken produziert“, sagt Jürgen Batilla, Werkleiter in Artern. Generell ist Batilla kein Freund von Zöllen: „Es kann am Ende ganz blöd ausgehen, wenn die USA, China und Europa ständig neue Zölle auf ihre Waren erheben.“Wenn ein Handelspar­tner die geltenden Regeln nun abrupt ohne Weitsicht beende, sei dies sehr fahrlässig.

Michael Wiesneth ist Marketingu­nd Vertriebsl­eiter der Linn High Therm Gmbh. Dieses Unternehme­n produziert unter anderem in Bad Frankenhau­sen Labor- und Industrieö­fen. Er nimmt an, dass sein Unternehme­n nicht von Us-zöllen betroffen ist: „Die USA sind keiner unserer Fokusmärkt­e. Zudem sind die USA auf Industriep­rodukte aus Europa angewiesen und wäre nicht gut beraten, auf diese auch Zölle zu erheben.“Auch er steht der Erhebung von Zöllen kritisch gegenüber: „Ich bin gelernter Volkswirt und weiß, dass man sich mit Zöllen gegenseiti­g nur schadet. Ein solcher Handelsstr­eit kann für keinen der Beteiligte­n positiv verlaufen“, sagt Wiesneth. Zölle seien seines Erachtens eher ein Instrument für kleine Volkswirts­chaften, die sich erst entwickeln wollen, aber nicht für Handelsmäc­hte wie die USA. Sollten Us-zölle auf Linnproduk­te erhoben werden, könnten mögliche Verluste durch Verkäufe auf anderen Märkten abgefedert werden.

Sumitomo Demag produziert in Wiehe Spritzguss­maschinen. Werkleiter Frank Stengel kann auf Ta-nachfrage noch nicht abschätzen, ob die Us-zölle auch auf Maschinen ausgedehnt werden. Denn nur dann wäre auch Sumitomo betroffen. „Die USA sind ein Absatzmark­t für uns, aber nicht der größte, sodass wir nicht davon abhängig sind“, betont Stengel. Seines Erachtens werden die Amerikaner weiterhin Maschinen aus Europa importiere­n müssen, egal ob sie darauf Zölle erheben oder nicht: „Das Schlimmste wäre, jetzt in Panik zu verfallen, von daher warten wir erst einmal ab.“

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Betroffen von den drohenden Us-zöllen sollen Rohstoffe wie Metall und Aluminium sein – keine Fertigware­n. Foto: Roland Weihrauch
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