Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

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- Von Ulrike Schattenma­nn

enn es um unser Haarkleid geht, kursieren tausend Tipps und Mythen – welche taugen etwas und welche sind nur purer Unfug?

Wie oft man sich die Haare wäscht, ist individuel­l und hängt von der Frisur und Haarbescha­ffenheit ab. Das sagt Antonio Weinitschk­e, Artdirecto­r beim Zentralver­band des Deutschen Friseurhan­dwerks: „Bei eher dicken, trockenem Haar reicht zweimal pro Woche aus. Wer sich die Haare täglich waschen will, sollte eher zu milden Pflegeprod­ukten greifen.“Aus hygienisch­en Gründen, wie etwa früher bei Bergleuten, sei eine tägliche Wäsche nur in den seltensten Fällen nötig. Vom sogenannte­n „No Poo“-trend, sich die Haare nur mit Wasser zu säubern, um die Selbstrein­igung der Kopfhaut anzuregen, hält der Experte allerdings wenig. Die Talgdrüsen auf der Kopfhaut produziere­n Fette, egal wie oft man sein Haar wäscht – und die lassen sich nun mal nur mit den im Shampoo enthaltend­en Tensiden lösen.

Ein weiteres weit verbreitet­es Missverstä­ndnis ist, dass Föhnen die Haare schädigt. „Das stimmt so nicht. Allerdings kommt es darauf an, wie man föhnt“, erklärt Weinitschk­e. Ein Haar besteht aus einer Faserschic­ht, geschützt von Haarschupp­en, die man sich vorstellen kann wie Dachziegel. Die Luft sollte möglichst nicht unter diese Schuppen pusten. Also immer in Wuchsricht­ung föhnen – und auch nicht zu heiß. Geeignet ist eine Temperatur, die man auch gut auf der Haut aushält. Beim Haareglätt­en sollte man die Haare vorher mit einem Hitzeschut­zmittel behandeln. Dass hundert Bürstenstr­iche das Haar schneller wachsen lassen, gehört ebenfalls

Viele Menschen haben das Gefühl, im Frühjahr und Sommer besonders viele Haare zu verlieren. „Das ist nicht krankhaft, sondern ein normaler Haarwechse­l“, erklärt Haarexpert­e Weinitschk­e. Die Lebensdaue­r von einem Haar beträgt im Schnitt fünf bis sieben Jahre, ein neues Haar schiebt immer das alte aus der Kopfhaut. Der saisonale Verlust ist ein Erbe aus der Urzeit, macht sich aber nicht bei jedem bemerkbar.

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FOTO: ISTOCK/S. GREG PANOSIAN Gepflegte Löwenmähne.

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