Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
E
igene Möbel aus Holz, selbst gebaut — davon träumen viele Hobby-handwerker. Doch die Verarbeitung des Naturmaterials ist anspruchsvoll. So braucht man eine umfangreiche Ausrüstung und auch bei der Wahl des Holzes gibt es viel zu beachten.
Welches Holz zum Einsatz kommt, hängt vom persönlichen Geschmack ab, aber auch davon, was gebaut werden soll. Grundsätzlich lässt sich auch frisches Holz verarbeiten, im Handel findet man meist nur getrocknetes. Beim Trocknen verliert das Holz bis zu 10 Prozent an Volumen. Bretter aus dem Baumarkt, die auf diese Weise vorbehandelt wurden, lassen sich einfach verarbeiten, ohne dass sich ihre Form im Anschluss groß verändert.
Spannender, aber auch anspruchsvoller ist die Bearbeitung von frisch geschlagenem Holz, dem sogenannten Grünholz. Dank seines hohen Wassergehalts ist es weniger hart und bietet sich daher zum Beispiel zum Drechseln an. Wer es nicht selbst schlagen will, kann es am ehesten über Schreinereien oder Sägewerke beziehen. Wichtig bei der Bearbeitung von Grünholz: Da es nach der Bearbeitung schrumpft, kann man auf den Einsatz von Leim verzichten.
Ob behandeltes oder frisch geschlagenes Holz — wer es bearbeiten möchte, sollte eine Werkbank mit Schraubstock in seinem Besitz haben, um die Werkstücke sicher zu fixieren. Die grobe Bearbeitung des Holzes kann zum Beispiel mit einem Beil erfolgen. Zum Aushöhlen, etwa bei der Herstellung einer Schale eignet sich ein Dechsel, mit dem vor allem die grobe Form gestaltet werden kann. Das Werkzeug ähnelt einem Beil mit einer quergestellten Klinge und kann in das Holz geschlagen werden. Zur feinen Abstimmung bietet sich der Beitel an, der mit einem Klopfholz in das Holz geschlagen wird, um Span abzutragen. Egal, welche Werkzeuge zum Einsatz kommen: Die Klingen sind scharf, daher sollte auch auf ausreichende Schutzausrüstung geachtet werden. Neben festem Schuhwerk sind das zum Beispiel Arbeitshandschuhe.