Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Den Spitzenreiter gestürzt
Fußball-landesklasse: Gegen Bad Langensalza zeigt der FSV Sömmerda ein starkes Spiel und hat mehr verdient als das 2:2
Sömmerda. Bei besten Fußballwetter konnten sich die Zuschauer im Sömmerdaer Fichtesportpark von einer spannenden und gutklassigen Partie des FSV Sömmerda gegen Bad Langensalza überzeugen. Am Ende konnten die Sömmerdaer dem Spitzenreiter der Landesklassestaffel 2 ein 2:2 und damit die Tabellenführung abknüpfen.
Der FSV fand besser in das Spiel. Bereits nach zwei Minuten landete ein Schuss von Tim Müller an der Torlatte der Gäste. Spätestens jetzt war klar, dass Sömmerda nicht wie im Hinspiel, nur ein Unentschieden verteidigen wollte. Während die Preußen bemüht waren, das Spiel zu kontrollieren und den Ball in den eigenen Reihen zu halten, setzen die Sömmerdaer auf schnelles Spiel über die Außen und versuchten, mit Steilpässen ihre schnellen Offensivspieler Watzke, Müller und Zeiße in Stellung zu bringen. So tauchte Jonas Watzke in der siebten Minute gefährlich vor dem Tor der Gäste auf.
Nach etwa zehn Minuten kam Bad Langensalza besser in das Spiel. In der zwölften Minute die erste gute Gelegenheit für die Gäste: Martin Fiß kam frei zu Torschuss. Der Sömmerdaer Schlussmann Lukas Treu konnte mit einer tollen Reaktion einen Gegentreffer für seine Mannschaft verhindern. In der Folge entwickelte sich ein Spiel auf sehr gutem Landesklasseniveau. Die Sömmerdaer erarbeiteten sich nun Möglichkeiten, in Führung zu gehen. So verpasste ein Schuss von Paul Kunze nach einer sehr schönen Kombination nur knapp das Tor von Dominik Werner. Bis zur 20. Minute hatte Sömmerda leichte Vorteile. Dann konnte der Langensalzaer Bastian Bischof nach einem Freistoß im Nachsetzen den Ball im Winkel versenken – das 0:1.
Erstaunlicherweise tat das Gegentor dem Sömmerdaer Elan keinen Abbruch. Bereits eine Minute später tauchte Tim Müller wieder vor dem Tor der Gäste auf. Sein Kopfball konnte Dominik Werner hervorragend parieren. In der 23. Minute wurde der Fleiß der Gastgeber belohnt: Jonas Watzke konnte nach einem Eckball den Ball im Strafraum behaupten. Der wuchtige Stürmer setzte sich im Zweikampf gegen zwei gegnerische Abwehrspieler durch und erzielte den Ausgleich.
Nach dem Tor entwickelte sich ein temporeiches Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Möglichkeiten von Martin Möller (20.) und Pascal Czuppon (37.) für Sömmerda, wechselten sich mit Chancen von Robert Walter und Thilo Kleinert (39.) für Bad Langensalza ab. Mit einen 1:1 ging es folglich die Halbzeitpause.
Der FSV Sömmerda startete in der zweiten Halbzeit wieder besser in das Spiel. Den Gästen war ihr Bemühen, dem Spiel eine Struktur zu geben, anzusehen. Jedoch ließen die im Mittelfeld aggressiv spielenden Gastgeber nicht zu, dass die Kurstädter ihre Kombinationen erfolgreich zu Ende spielen konnten. Vor allem der seit Wochen in bestechender Form spielende Kapitän des FSV Sömmerda, Martin Fritsche, konnte mit einer fast makellosen Zweikampfbilanz die Langensalzaer vom Tor fernhalten. Das Sömmerdaer Publikum spürte, dass an diesem Tag mehr als ein Unentschieden möglich war. In der 66. Minute passierte, was bereits in der Luft lag: Wiederum Jonas Watzke konnte sich der Deckung der gegnerischen Abwehr im Strafraum entziehen. Sein Kopfball nach einem Eckball brachte die Sömmerdaer mit 2:1 in Führung. Nun war die Sensation greifbar nah. Bad Langensalza wirkte für eine kurze Zeit angeschlagen. Mit einem weiteren Treffer hätte man von einer Vorentscheidung sprechen können. Doch die Mannschaft um den starken Kapitän Robert Walter erholte sich und kam ab der 75. Minute wieder besser in das Spiel. Nun merkte man der Mannschaft von Bad Langensalza an, dass sie nicht geschlagen vom Feld gehen wollten. Besonders der pfeilschnelle Martin Fiß konnte sich mehrfach gut in Szene setzen. Der Gastgeber geriet mehr und mehr unter Duck.
Vielleicht ist es der Unerfahrenheit der jungen Truppe von Trainer Maik Spangenberg geschuldet, dass sie noch nicht die nötige Erfahrung besitzt, eine solche Führung über die Zeit zu bringen. Die Sömmerdaer Fans ahnten, dass noch etwas in der Luft lag. In der 85. Minute drang wiederum Martin Fiß von links in den Strafraum der Gastgeber ein. Diesmal konnte Lukas Treu den Schuss in das rechte untere Eck seines Tores nicht verhindern. Die Kurstädter konnten die drohende Niederlage abwenden. Auch wenn das Publikum über neunzig Minuten ein attraktives und faires Spiel sahen, blieb doch ein wenig Enttäuschung übrig. Kapitän Martin Fritsche brachte es auf den Punkt – schulterzuckend bestätigte er ein sehr gutes Spiel seiner Mannschaft, „aber irgendwie war mehr drin“.
Fritsche: „Irgendwie war heute mehr drin“