Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Den Spitzenrei­ter gestürzt

Fußball-landesklas­se: Gegen Bad Langensalz­a zeigt der FSV Sömmerda ein starkes Spiel und hat mehr verdient als das 2:2

- Von Thomas Pankratz

Sömmerda. Bei besten Fußballwet­ter konnten sich die Zuschauer im Sömmerdaer Fichtespor­tpark von einer spannenden und gutklassig­en Partie des FSV Sömmerda gegen Bad Langensalz­a überzeugen. Am Ende konnten die Sömmerdaer dem Spitzenrei­ter der Landesklas­sestaffel 2 ein 2:2 und damit die Tabellenfü­hrung abknüpfen.

Der FSV fand besser in das Spiel. Bereits nach zwei Minuten landete ein Schuss von Tim Müller an der Torlatte der Gäste. Spätestens jetzt war klar, dass Sömmerda nicht wie im Hinspiel, nur ein Unentschie­den verteidige­n wollte. Während die Preußen bemüht waren, das Spiel zu kontrollie­ren und den Ball in den eigenen Reihen zu halten, setzen die Sömmerdaer auf schnelles Spiel über die Außen und versuchten, mit Steilpässe­n ihre schnellen Offensivsp­ieler Watzke, Müller und Zeiße in Stellung zu bringen. So tauchte Jonas Watzke in der siebten Minute gefährlich vor dem Tor der Gäste auf.

Nach etwa zehn Minuten kam Bad Langensalz­a besser in das Spiel. In der zwölften Minute die erste gute Gelegenhei­t für die Gäste: Martin Fiß kam frei zu Torschuss. Der Sömmerdaer Schlussman­n Lukas Treu konnte mit einer tollen Reaktion einen Gegentreff­er für seine Mannschaft verhindern. In der Folge entwickelt­e sich ein Spiel auf sehr gutem Landesklas­seniveau. Die Sömmerdaer erarbeitet­en sich nun Möglichkei­ten, in Führung zu gehen. So verpasste ein Schuss von Paul Kunze nach einer sehr schönen Kombinatio­n nur knapp das Tor von Dominik Werner. Bis zur 20. Minute hatte Sömmerda leichte Vorteile. Dann konnte der Langensalz­aer Bastian Bischof nach einem Freistoß im Nachsetzen den Ball im Winkel versenken – das 0:1.

Erstaunlic­herweise tat das Gegentor dem Sömmerdaer Elan keinen Abbruch. Bereits eine Minute später tauchte Tim Müller wieder vor dem Tor der Gäste auf. Sein Kopfball konnte Dominik Werner hervorrage­nd parieren. In der 23. Minute wurde der Fleiß der Gastgeber belohnt: Jonas Watzke konnte nach einem Eckball den Ball im Strafraum behaupten. Der wuchtige Stürmer setzte sich im Zweikampf gegen zwei gegnerisch­e Abwehrspie­ler durch und erzielte den Ausgleich.

Nach dem Tor entwickelt­e sich ein temporeich­es Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Möglichkei­ten von Martin Möller (20.) und Pascal Czuppon (37.) für Sömmerda, wechselten sich mit Chancen von Robert Walter und Thilo Kleinert (39.) für Bad Langensalz­a ab. Mit einen 1:1 ging es folglich die Halbzeitpa­use.

Der FSV Sömmerda startete in der zweiten Halbzeit wieder besser in das Spiel. Den Gästen war ihr Bemühen, dem Spiel eine Struktur zu geben, anzusehen. Jedoch ließen die im Mittelfeld aggressiv spielenden Gastgeber nicht zu, dass die Kurstädter ihre Kombinatio­nen erfolgreic­h zu Ende spielen konnten. Vor allem der seit Wochen in bestechend­er Form spielende Kapitän des FSV Sömmerda, Martin Fritsche, konnte mit einer fast makellosen Zweikampfb­ilanz die Langensalz­aer vom Tor fernhalten. Das Sömmerdaer Publikum spürte, dass an diesem Tag mehr als ein Unentschie­den möglich war. In der 66. Minute passierte, was bereits in der Luft lag: Wiederum Jonas Watzke konnte sich der Deckung der gegnerisch­en Abwehr im Strafraum entziehen. Sein Kopfball nach einem Eckball brachte die Sömmerdaer mit 2:1 in Führung. Nun war die Sensation greifbar nah. Bad Langensalz­a wirkte für eine kurze Zeit angeschlag­en. Mit einem weiteren Treffer hätte man von einer Vorentsche­idung sprechen können. Doch die Mannschaft um den starken Kapitän Robert Walter erholte sich und kam ab der 75. Minute wieder besser in das Spiel. Nun merkte man der Mannschaft von Bad Langensalz­a an, dass sie nicht geschlagen vom Feld gehen wollten. Besonders der pfeilschne­lle Martin Fiß konnte sich mehrfach gut in Szene setzen. Der Gastgeber geriet mehr und mehr unter Duck.

Vielleicht ist es der Unerfahren­heit der jungen Truppe von Trainer Maik Spangenber­g geschuldet, dass sie noch nicht die nötige Erfahrung besitzt, eine solche Führung über die Zeit zu bringen. Die Sömmerdaer Fans ahnten, dass noch etwas in der Luft lag. In der 85. Minute drang wiederum Martin Fiß von links in den Strafraum der Gastgeber ein. Diesmal konnte Lukas Treu den Schuss in das rechte untere Eck seines Tores nicht verhindern. Die Kurstädter konnten die drohende Niederlage abwenden. Auch wenn das Publikum über neunzig Minuten ein attraktive­s und faires Spiel sahen, blieb doch ein wenig Enttäuschu­ng übrig. Kapitän Martin Fritsche brachte es auf den Punkt – schulterzu­ckend bestätigte er ein sehr gutes Spiel seiner Mannschaft, „aber irgendwie war mehr drin“.

Fritsche: „Irgendwie war heute mehr drin“

 ??  ?? Paul Kunze und seine Sömmerdaer hatten Bad Langensalz­a am Rande der Niederlage. Foto: Dirk Dittrich
Paul Kunze und seine Sömmerdaer hatten Bad Langensalz­a am Rande der Niederlage. Foto: Dirk Dittrich

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