Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Ein Lob der Vereinsmeierei
Armin Burghardt über ein Wochenende, an dem ohne Vereine nichts los gewesen wäre
Uns Deutschen wird ja oft nachgesagt, wir gäben uns gnadenlos der Vereinsmeierei hin. Suchten da Anschluss oder eine Ersatzbefriedigung, wo wir mit uns selbst nicht viel anzufangen wüssten. Mancher sagt gar, wir könnten gar nicht schnell genug unsere persönliche Freiheit wieder aufgeben, um uns den Zwängen eines solchen Gemeinwesens unterzuordnen. Das ist hoch gegriffen und geht an der Realität vorbei.
Es mag ja den einen oder anderen Verein mit Hinterzimmermief-atmosphäre geben, aber es gibt eben auch die, die sich nicht abkapseln, sondern fürs Gemeinwohl eintreten. Oder auch nur das eine oder andere Angebot unterbreiten, wo sonst herzlich wenig los gewesen wäre. Am Wochenende durfte, wer wollte, sich davon einmal wieder überzeugen.
Es wäre, mit Verlaub gesagt, im näheren und weiteren Umkreis ohne die Vereine aber so etwas von tote Hose gewesen!
Und das Schöne ist: Wer das braucht oder gern hat, kann auch das genießen und die Füße hochlegen. Vereinsarbeit ist freiwillig, allerhöchstens innerer Zwang. Und dennoch ist es schön, dass so viele diesen verspüren und ihm auch für andere nachgeben. Dafür ein ehrliches Dankeschön.