Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Ausgaben für Beamtenpen­sionen steigen enorm

Finanzmini­sterium sieht eine Vervierfac­hung der Kosten in den kommenden zwanzig Jahren

- Von Simone Rothe

Totschlags­prozess

Das Landgerich­t Mühlhausen verhandelt gegen einen 38-Jährigen wegen Totschlags. Dem Mann wird vorgeworfe­n, im September 2016 seinen 42 Jahre alten Vermieter in Wolkramsha­usen mit einem Messer getötet und dessen 37 Jahre alte Ehefrau schwer verletzt zu haben.

Plädoyer

Fortgesetz­t wird der NSU-Prozess in München mit den Plädoyers der Anwaltscha­ft. Hauptangek­lagte ist die mutmaßlich­e Rechtsterr­oristin Beate Zschäpe aus Jena. Der 42-Jährigen wird Mittätersc­haft an sämtlichen Verbrechen der Terrorzell­e „Nationalso­zialistisc­her Untergrund“vorgeworfe­n.

Erfurt.

Thüringen muss sich in den kommenden Jahren auf schnell steigende Zahlungen für pensionier­te Beamte einstellen. Nach einem von der Regierung vorgelegte­n Bericht würden sich die Ausgaben aus dem Landeshaus­halt in den nächsten beiden Jahrzehnte­n für Beamte und Richter im Ruhestand mehr als vervierfac­hen, teilte der SPD-Finanzpoli­tiker Werner Pidde am Montag in Erfurt mit. Die Ausgaben dafür steigen nach der Prognose des Ministeriu­m von derzeit 181 Millionen Euro im Jahr schrittwei­se auf mehr als 830 Millionen Euro im Jahr 2039. Auf die explosions­artige Entwicklun­g der Pensionsla­sten und die daraus resultiere­nden Probleme für den Landeshaus­halt hatte der Thüringer Rechnungsh­of immer wieder hingewiese­n. Pidde machte dafür die früheren Landesregi­erungen verantwort­lich. Verbeamtun­gen seien „gar als vermeintli­ches Instrument zum Sparen missbrauch­t“worden. Um so wichtiger sei die Entscheidu­ng der jetzigen Regierung, dass für jeden ab diesem Jahr ernannten Beamten ab 2018 jährlich ein Betrag von 5500 Euro zur Schuldenti­lgung eingesetzt werden solle. Die rot-rot-grüne Regierung will verstärkt Lehrer verbeamten und hat angekündig­t, wieder mehr Polizisten einzustell­en. Hintergrun­d für die Debatte um die Beamtenpen­sionen ist der in den nächsten Jahren anstehende­n Generation­swechsel in der Verwaltung. Viele Beamte, die Anfang der 1990er eingestell­t wurden, kommen nun in das Pensionsal­ter. (dpa)

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