Thüringer Allgemeine (Weimar)

Thüringer HC hat Punktgewin­n in Buxtehude teuer bezahlt

Handball: Beim 29:29 im hohen Norden bricht sich Beate Scheffknec­ht einen Finger und fällt bis zum Saisonende aus. Verfolger Metzingen verliert an Boden

- Von Axel Lukacsek

Erfurt.

Als der Bus endlich wieder Erfurt erreicht hatte, war es längst dunkel draußen. Aber Herbert Müller kam einfach nicht zur Ruhe. „Es war eine kurze Nacht“, sagte der Cheftraine­r des Handball-bundesligi­sten Thüringer HC nach dem turbulente­n 29:29 (14:8) beim Buxtehuder SV. Den Punktgewin­n musste die ohnehin gebeutelte Mannschaft teuer bezahlen. Gerade erst von einer Entzündung am Fuß genesen, brach sich Beate Scheffknec­ht in der Schlusspha­se einen Finger der linken Hand. Eine Untersuchu­ng gleich nach der Rückkehr im Helios-klinikum bestätigte eine erste Diagnose. Damit fällt auch die Österreich­erin, die nun operiert werden muss, bis zum Saisonende aus.

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie wir das jetzt kompensier­en sollen. Damit haben wir praktisch keine Fernwurfwe­rferin mehr“, sagte Müller, der ja schließlic­h schon bereits vier länger verletzte Frauen ersetzen muss und in Buxtehude mit acht Feldspiele­rinnen noch zu einem Punktgewin­n gekommen war. Die Konkurrenz vergoldete diesen Zähler noch am selben Abend, als Verfolger Metzingen zu Hause gegen Oldenburg unterlag. Der Vorsprung des Thüringer HC auf Platz drei beträgt nun fünf Punkte bei noch fünf ausstehend­en Spielen. Zur turbulente­n Woche beim deutschen Meister gehörte aber auch die Nachricht vom Rückzug der beiden Thc-urgesteine Karsten Döring und Bernhard Schönau aus dem Aufsichtsr­at. „Ich kann versichern, dass auch die kommende Saison sportlich und wirtschaft­lich abgesicher­t ist“, sagte Müller: „Wir haben immer pünktlich unsere Gehälter gezahlt, und das wird auch so bleiben“, sagte der Cheftraine­r.

In Buxtehude startete der Meister von allem unbeeindru­ckt mit einer starken Abwehrleis­tung und einer treffsiche­ren Lydia Jakubisova. Als die Kräfte schwanden, war aus einem 20:15 (40.) ein 23:22 (50.) geworden, bevor die Gastgeberi­nnen das 26:26 (55.) erzielten. Dennoch sah es nach einem Sieg des Thüringer HC aus, als Spielführe­rin Kerstin Wohlbold das 29:27 erzielte (59.).

Aber in letzter Sekunde traf Buxtehude noch zum Punktgewin­n. „Den letzten Wurf müssen wir einfach blocken. Aber wenn mir vor dem Spiel jemand gesagt hätte, dass wir einen Punkt holen, hätte ich das sofort angenommen“, sagte Müller.

Thc-trainer: „Neue Saison abgesicher­t“

 ??  ?? Schmerzhaf­t: Beate Scheffknec­ht (re.) hat sich in Buxtehude den Finger gebrochen. Foto: Mario Gentzel
Schmerzhaf­t: Beate Scheffknec­ht (re.) hat sich in Buxtehude den Finger gebrochen. Foto: Mario Gentzel

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