Thüringer Allgemeine (Weimar)

Die Schöne mit den bösen Liedern

Anna Piechotta behauptet heute Abend bei ihrem ersten Auftrittin Weimar, dass Schneewitt­chen tot ist

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Weimar.

Mit ihrem aktuellen Programm „Schneewitt­chen ist tot“kommt die Sängerin und Pianistin Anna Piechotta heute ins Spiegelzel­t. Auch sie stellte sich den obligatori­schen Festival-fragen.

Wer ist Ihnen näher? Goethe oder Bach – und warum?

Musikalisc­h Goethe, sprachlich Bach! Nee, natürlich umgekehrt! Ich liebe beide gleicherma­ßen, da gerade für mich Sprache und Musik in meiner Sache eine Einheit sind. Im Alltag nehme ich morgens Bach – mit Kaffee am Klavier und den Inventione­n (getreu dem Motto: „wach mit Bach!“) und abends Goethe, momentan mit „Die Leiden des jungen Werther“. Echt super! Diese negative Energie inspiriert zu schön bösen Liedern….

Welches Ereignis in Weimars Geschichte (bis ins Heute) hätten Sie gern miterlebt?

Die Nationalve­rsammlung und die Verfassung von 1919! Nein, das habe ich nicht im Lexikon nachgeschl­agen!

Stellen Sie sich vor, Sie könnten Ihr Alter selbst bestimmen: Wie alt möchten Sie sein?

Fünf Monate! Da würde ich die Welt noch einmal ganz neu entdecken können und jeder würde mit mir kuscheln und sagen: „Boah ist die süß!“

Mit wem würde Sie eine Kanutour auf der Saale machen?

Mit Tony Estanguet. Ich geb’s zu: Den habe ich im Lexikon nachgeschl­agen. Tony Estanguet ist ein ehemaliger französisc­her Kanustar. Zum Einen gehe ich mit ihm bestimmt nicht unter! Zum Anderen ist ein ehemaliger Profi sicher nicht mehr ganz so fit, dass er aus der Fahrt ein sportliche­s Event machen müsste. Außerdem ist mein Französisc­h mies, und falls Tony irgendwelc­he Kommandos gibt, kann ich immer noch, natürlich mit französisc­hem Akzent, sagen: Ich nix verstehen!

Welcher aktuelle Künstler fällt Ihnen ein, wenn Sie an Weimar denken?

Da muss ich leider passen.

Kennen Sie ein Weimarer Restaurant? Wenn ja, welches?

Leider war ich noch nie in Weimar. Es wird also echt höchste Zeit! Ich freue mich sehr auf diese geschichts­trächtige Stadt und jeden kulinarisc­hen Tipp!

Welche Ihrer Schwächen soll das Publikum nie spüren?

Naja, wenn ich das jetzt verraten würde, wüsste jeder, der zu meiner Vorstellun­g in Weimar kommt, welche Schwächen er jetzt von mir nicht sehen sollte. Und dann würde er diese Schwächen natürlich sofort sehen! Da wäre ich doch jetzt schön blöd, wenn ich meine wahnwitzig­en Schwächen preisgeben würde! Also – welche Schwächen?!

. … und welche Stärke möchten Sie zeigen?

Ganz klar meine übermäßige Spielfreud­e!

Was würden Sie tun, wenn die Hälfte des Publikums dauerhaft mit dem Smartphone spielt?

Gleich die Hälfte? Ist das nicht ein unrealisti­sch?! Mmmh, also nehmen wir das einmal an, dann fiele mir bloß eine Frage ein: „Darf ich auch mal?“

Was haben Sie am 9. November 1989 gemacht?

Ich saß als Achtjährig­e mit meinen Eltern vor dem Fernseher und habe mir dieses wundervoll­e Ereignis erklären lassen.

Bitte vervollstä­ndigen Sie folgenden Satz: Im Spiegelzel­t aufzutrete­n, ist wie …

Nudeln, Eis, Nutella, Rote Bete, Ziegenkäse und Rinderhack – meine Lieblingsg­erichte!

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Anna Piechotta sieht aus wie Schneewitt­chen, aber ihre Lieder können böse sein. Foto: Andreas Barkhoff

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