Kunstraub in der DDR
Anders als in Gotha wurden Fälle in Lübbenau und Potsdam aufgeklärt
Zu „Seit 1979 keine heiße Spur“vom 5. Mai:
Bis heute konnte der Gothaer Kunstraub von 1979 nicht aufgeklärt werden. Für keine der immer mal wieder angestellten Mutmaßungen wurde auch nur der geringste Beweis gefunden.
Aufgeklärt und, allerdings auf sehr unterschiedliche Art, gesühnt wurden dagegen zwei vor nunmehr 40 Jahren begangene schwere Diebstähle. 1977 waren aus Schloss Sanssouci 10 Gemälde gestohlen und weitere 3 schwer beschädigt worden. Die völlig unsachgemäße Behandlung der Bilder ließ nur den Schluss zu, dass es sich um einen reinen Auftragsdiebstahl handelte, bei dem die Diebe bloße Werkzeuge waren. Für die Vermutung, dass die Täter in Berlin (West) oder in der BRD zu suchen waren, sprachen das vorgefundene, in der DDR ungebräuchliche Reifenprofil und der Umstand, dass die Transitautobahn wegen des Bundesligaspiels Hertha BSC gegen MSV Duisburg voll belegt war, weshalb an der Grenze zügig abgefertigt werden musste.
Es gelang der Polizei in Frankfurt/main, die Diebesbande zu verhaften und einen Teil des Raubguts sicherzustellen. Der andere Teil wurde in einem zur Verschrottung abgestellten Pkw eines der Beteiligten gefunden!
Allerdings wurden weder das zuständige Ministerium für Kultur der DDR noch Sanssouci als Eigentümer informiert. Der Bandenchef versuchte im Prozess vor dem Frankfurter Landgericht, dem Verbrechen politische Motive zu unterstellen und fand so prompt milde Richter, die Bewährungsstrafen verhängten. Die Rückgabe der Gemälde erfolgte erst nach energischen Protesten der geschädigten Einrichtung und der Ständigen Vertretung der DDR in Bonn.
Ebenfalls 1977 stahlen Mitglieder einer von Berlin (West) aus operierenden Kunsträuberbande aus dem Spreewaldmuseum Lübbenau wertvolles Porzellan. Der Schaden belief sich auf 760 000 Mark der DDR. Zwei Täter, der West-berliner Einwohner Hildebrandt und der österreichische Staatsbürger Spari, wurden gefasst und 1979 vom Bezirksgericht Cottbus zu Haftstrafen verurteilt. Hans-joachim Weise, Ilmenau Scannen Sie den Code ein und klicken Sie sich durch die rotweißen Bilder vom Thüringenpokalfinale in Erfurt. Wir empfehlen QR Droid (Android) oder QR Code Scanner (iphone).