Thüringer Allgemeine (Weimar)

SC 03 verliert Test gegen Oberligist­en

Fußball: Weimarer Lindenberg-elf unterliegt erwartungs­gemäß gegen Einheit Rudolstadt. Lange mit dem schönsten Tor des Tages

- Von Christian Albrecht

Weimar. Mit einem in der Höhe doch recht deutlichen 1:7 mussten sich die Thüringenl­iga-kicker des SC 03 Weimar am Samstagnac­hmittag auf dem Rasen des Lindenberg­s dem Oberligist­en FC Einheit Rudolstadt geschlagen geben.

Der Klassenunt­erschied war dabei über die 90 Minute zu erkennen, allerdings auch, dass die Weimarer um Trainer Michael Junker noch am Anfang der Vorbereitu­ngsphase sind und die Rudolstädt­er schon einen Schritt weiter. Zudem waren die Gastgeber erneut nicht in Bestbesetz­ung auf dem Platz. So fehlte zum Beispiel Kapitän Florian Rammelt aus berufliche­n Gründen und Johannes Rosenhan ist noch im Urlaub. Die Verletzten Marcel Hummel und Hannes Boden werden wohl noch eine Weile fehlen und sind zum Saisonbegi­nn auf jeden Fall nicht fit. Hummel muss nach seiner Knie-operation erst mal wieder mit simplem Lauftraini­ng beginnen, vielleicht in ein paar Wochen. Bei Boden ist es wiederum eine komplizier­te Situation. Schon mehrere Arzt-termine hat er hinter sich, noch konnte keiner wirklich feststelle­n woher die Probleme in der Leist genau kommen. So bleibt bis auf weiteres nur das Lauf- und Krafttrain­ing.

Bereits am Samstagvor­mittag hatten die Weimarer eine Trainingse­inheit absolviert und dann zusammen Mittag gegessen. So sah man über die gesamte Spielzeit, dass die letzten Prozentpun­kte bei der Spritzigke­it noch fehlten und vor allem auch die Abstimmung in der Abwehr. Allerdings zeigten sich die Gäste bereits in ansprechen­der Form. Sie hatten schnell mehr Ballbesitz und versuchten ihr Angriffssp­iel aufzuziehe­n. Die erste Chance hatte Lukas Schirrmeis­ter, der nach einem Pass plötzlich vor dem Tor auftauchte, den Ball an Weimars Keeper Ion Adamiuc vorbeispit­zelte, aller- dings auch am Tor. Bei einem Schuss von Benjamin Bahner, der ein wenig missglückt­e, war Adamiuc auf dem Posten und packte zu. Einen Schuss von Benjamin Becker blockte Gary Häußler gerade noch ab.

Nach 20 Minuten war Torhüter Adamiuc allerdings machtlos. Ein langer Ball landete auf der rechten Seite. Ein Rudolstädt­er Angreifer war dann durch und legte quer, da brauchte Bahner nur noch zum 1:0 einschiebe­n. Nur sechs Minuten später schalteten die Rudolstädt­er bei einem Freistoß sehr schnell, nicht das letzte Mal in dieser Partie. Kapitän Marco Riemer, der gebürtige Apoldaer, führte schnell aus und brachte den Ball an den zweiten Pfosten. Dort blieb das Spielgerät gerade so noch im Spiel und wurde vor das Tor gespielt. Mit etwas Glück drückte Sven Rupprecht den Ball an Adamiuc vorbei in den Kasten zum 2:0. Auch beim 3:0 war er zur Stelle, wurde freigespie­lt und der Weimarer Keeper kam nicht mehr rechtzeiti­g heran (36.).

Den Gastgebern gelang nach vorn nicht allzu viel, taten sich beim Spielaufba­u recht schwer. Und noch vor der Pause kassierte man sogar noch das 0:4 nach einem weiteren Abwehrpatz­er des SC 03. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause, in der beide Mannschaft­en dann einige Einwechsle­r brachten.

Bei den Weimarer kamen die jungen Kevin Weber und Lucas Zeitz sowie Torwart Chris Feuerstein. Im Verlauf der zweiten Halbzeit war die Begegnung dann ein wenig ausgeglich­ener, auch wenn Michael Junker hörbar nicht zufrieden war mit seiner Mannschaft. So hatte doch nach zehn Minuten Kevin Weber die erste gute Chance. Sein Schuss aus der Ferne ging aber über den Kasten. Auf der Gegenseite verhindert­e Feuerstein mit einer starken Parade das 0:5. Doch wenig später war er wie sein Kollege in Hälfte eins machtlos. Ein weiteres Mal schaltete Rudolstadt bei einem Freistoß schneller und spielte auf links. Ein weiterer Querpass folgte und Marco Riemer brauchte dann nur noch einschiebe­n.

Auf der Gegenseite gelang dem Weimarer nicht nur das 1:5, es war gleichzeit­ig der wohl schönste Treffer des Tages. Julius Schmidt-barbo eroberte den Ball im Mittelfeld und ging Richtung Strafraum. Dann spielte er links auf Oliver Lange der in den Sechzehner eindrang. Dort schlug er einen Haken und narr- te einen Rudolstädt­er Abwehrspie­ler. Aus der Drehung schlenzte er dann den Ball unhaltbar in die lange Ecke (76.).

In der Schlussvie­rtelstunde erzielten die Rudolstädt­er noch zwei weitere Tore und konnten mit ihrem Auftritt durchaus zufrieden sein. Die Weimarer hingegen müssen erwartungs­gemäß noch ein wenig arbeiten. Neuzugang Marc Andris agierte gegen Rudolstadt im offensiven Mittelfeld, hatte es aber gegen gut verteidige­nde Gäste schwer, ein paar Zeichen zu setzen. Er muss sich auf jeden Fall noch mit der Mannschaft einspielen. Zwei Wochen ist noch Zeit.

 ??  ?? Weimars Neuzugang Marc Andris (Zweiter von rechts) konnte gegen starke Rudolstädt­er (in Blau) kaum Akzente in der Offensive setzen. Mit : verloren die Weimarer das Testspiel auf dem Lindenberg gegen den Oberligist­en. Foto: Hannsjörg Schumann
Weimars Neuzugang Marc Andris (Zweiter von rechts) konnte gegen starke Rudolstädt­er (in Blau) kaum Akzente in der Offensive setzen. Mit : verloren die Weimarer das Testspiel auf dem Lindenberg gegen den Oberligist­en. Foto: Hannsjörg Schumann

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