SC 03 verliert Test gegen Oberligisten
Fußball: Weimarer Lindenberg-elf unterliegt erwartungsgemäß gegen Einheit Rudolstadt. Lange mit dem schönsten Tor des Tages
Weimar. Mit einem in der Höhe doch recht deutlichen 1:7 mussten sich die Thüringenliga-kicker des SC 03 Weimar am Samstagnachmittag auf dem Rasen des Lindenbergs dem Oberligisten FC Einheit Rudolstadt geschlagen geben.
Der Klassenunterschied war dabei über die 90 Minute zu erkennen, allerdings auch, dass die Weimarer um Trainer Michael Junker noch am Anfang der Vorbereitungsphase sind und die Rudolstädter schon einen Schritt weiter. Zudem waren die Gastgeber erneut nicht in Bestbesetzung auf dem Platz. So fehlte zum Beispiel Kapitän Florian Rammelt aus beruflichen Gründen und Johannes Rosenhan ist noch im Urlaub. Die Verletzten Marcel Hummel und Hannes Boden werden wohl noch eine Weile fehlen und sind zum Saisonbeginn auf jeden Fall nicht fit. Hummel muss nach seiner Knie-operation erst mal wieder mit simplem Lauftraining beginnen, vielleicht in ein paar Wochen. Bei Boden ist es wiederum eine komplizierte Situation. Schon mehrere Arzt-termine hat er hinter sich, noch konnte keiner wirklich feststellen woher die Probleme in der Leist genau kommen. So bleibt bis auf weiteres nur das Lauf- und Krafttraining.
Bereits am Samstagvormittag hatten die Weimarer eine Trainingseinheit absolviert und dann zusammen Mittag gegessen. So sah man über die gesamte Spielzeit, dass die letzten Prozentpunkte bei der Spritzigkeit noch fehlten und vor allem auch die Abstimmung in der Abwehr. Allerdings zeigten sich die Gäste bereits in ansprechender Form. Sie hatten schnell mehr Ballbesitz und versuchten ihr Angriffsspiel aufzuziehen. Die erste Chance hatte Lukas Schirrmeister, der nach einem Pass plötzlich vor dem Tor auftauchte, den Ball an Weimars Keeper Ion Adamiuc vorbeispitzelte, aller- dings auch am Tor. Bei einem Schuss von Benjamin Bahner, der ein wenig missglückte, war Adamiuc auf dem Posten und packte zu. Einen Schuss von Benjamin Becker blockte Gary Häußler gerade noch ab.
Nach 20 Minuten war Torhüter Adamiuc allerdings machtlos. Ein langer Ball landete auf der rechten Seite. Ein Rudolstädter Angreifer war dann durch und legte quer, da brauchte Bahner nur noch zum 1:0 einschieben. Nur sechs Minuten später schalteten die Rudolstädter bei einem Freistoß sehr schnell, nicht das letzte Mal in dieser Partie. Kapitän Marco Riemer, der gebürtige Apoldaer, führte schnell aus und brachte den Ball an den zweiten Pfosten. Dort blieb das Spielgerät gerade so noch im Spiel und wurde vor das Tor gespielt. Mit etwas Glück drückte Sven Rupprecht den Ball an Adamiuc vorbei in den Kasten zum 2:0. Auch beim 3:0 war er zur Stelle, wurde freigespielt und der Weimarer Keeper kam nicht mehr rechtzeitig heran (36.).
Den Gastgebern gelang nach vorn nicht allzu viel, taten sich beim Spielaufbau recht schwer. Und noch vor der Pause kassierte man sogar noch das 0:4 nach einem weiteren Abwehrpatzer des SC 03. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause, in der beide Mannschaften dann einige Einwechsler brachten.
Bei den Weimarer kamen die jungen Kevin Weber und Lucas Zeitz sowie Torwart Chris Feuerstein. Im Verlauf der zweiten Halbzeit war die Begegnung dann ein wenig ausgeglichener, auch wenn Michael Junker hörbar nicht zufrieden war mit seiner Mannschaft. So hatte doch nach zehn Minuten Kevin Weber die erste gute Chance. Sein Schuss aus der Ferne ging aber über den Kasten. Auf der Gegenseite verhinderte Feuerstein mit einer starken Parade das 0:5. Doch wenig später war er wie sein Kollege in Hälfte eins machtlos. Ein weiteres Mal schaltete Rudolstadt bei einem Freistoß schneller und spielte auf links. Ein weiterer Querpass folgte und Marco Riemer brauchte dann nur noch einschieben.
Auf der Gegenseite gelang dem Weimarer nicht nur das 1:5, es war gleichzeitig der wohl schönste Treffer des Tages. Julius Schmidt-barbo eroberte den Ball im Mittelfeld und ging Richtung Strafraum. Dann spielte er links auf Oliver Lange der in den Sechzehner eindrang. Dort schlug er einen Haken und narr- te einen Rudolstädter Abwehrspieler. Aus der Drehung schlenzte er dann den Ball unhaltbar in die lange Ecke (76.).
In der Schlussviertelstunde erzielten die Rudolstädter noch zwei weitere Tore und konnten mit ihrem Auftritt durchaus zufrieden sein. Die Weimarer hingegen müssen erwartungsgemäß noch ein wenig arbeiten. Neuzugang Marc Andris agierte gegen Rudolstadt im offensiven Mittelfeld, hatte es aber gegen gut verteidigende Gäste schwer, ein paar Zeichen zu setzen. Er muss sich auf jeden Fall noch mit der Mannschaft einspielen. Zwei Wochen ist noch Zeit.