Thüringer Allgemeine (Weimar)

Nimmermüde­r Einsatz für Rettung und Erhalt der Dorffkirch­e Götterns

Professor Axel Stelzner zu seinem 80. Geburtstag von der Gemeinde mit Glockengel­äut und einer Bank beschenkt

- Von Christiane Weber

Göttern. Seine Himmelssch­leusen hielt Petrus bis zum Ende des Geburtstag­sständchen­s geschlosse­n, dann prasselte der Regen am Samstag auch in Göttern. Für ein Probesitze­n auf seinem Geburtstag­sgeschenk blieb Professor Axel Stelzner vorerst keine trockene Minute. Dafür konnte das neue Gartenmöbe­l seine Regentaugl­ichkeit beweisen. Mit einer Bank beschenkte die Gemeinde den Jubilar, einziger Ehrenbürge­r Magdalas.

„Im Dorf haben wir bereits zehn Bänke aufgestell­t, sie sind ein wichtiger Ort der Kommunikat­ion“, unterstric­h Klaus Schubert, Initiator und Ideengeber. Alle Bänke, so auch jene für Professor Axel Stelzner tragen eine Widmung. Rund 30 Spender hatten zur Umsetzung der Idee beigetrage­n. „Jede Bank ist ein Anstoß mehr, aufeinande­r zuzugehen“, sagte Klaus Schubert. Gemeinsam trugen sie das Präsent mit Ortsteilbü­rgermeiste­r Harald Reisch zum Jubilar. Dort stimmten sie bei der Übergabe mit die Göttersche Hymne der Alten Kirmesburs­chen an. Zuvor aber läuteten die Glocken der Dorfkirche für den Jubilar. „Die älteste Glocke stammt aus dem 13. Jahrhunder­t“, betonte Professor Stelzner den historisch­en Wert des Geläuts. Sein Klang hob ins Bewusstsei­n, wie stark der Jubilar sich für die Restaurier­ung der Kirche eingesetzt hat und noch immer einsetzt.

Als der vielseitig interessie­rte Jenaer Medizinpro­fessor 1985 mit seiner Familie nach Göttern zog, interessie­rte sich im Dorf kaum jemand für den „Steinhaufe­n“. Dem baufällige­n Gotteshaus drohte der Abriss. Heute ist an Götterns hübscher Dorfkirche so ziemlich alles neu gemacht oder neu beschafft. Dafür macht sich der von Professor Stelzner 1992 gegründete „Verein zur Förderung der Dorfkirche“stark. Rund 280 000 Euro hat er zur Rettung der etwa 750 Jahre alten Dorfkirche einwerben können. Die erste 10 000 Mark-spende sei vom RotaryClub Erlangen gekommen.

Die Beharrlich­keit der Vereins wurde 2011 mit Verleihung des „Goldenen Kirchturms“gewürdigt. Ganz fertig sei die Kirche indes noch nicht. „Den Außenputz wollen wir noch machen“, sagt Professor Stelzner. Doch eigentlich werde man bei einem Baudenkmal nie fertig. Sehr viel sei dem rührigen Verein geschenkt worden, erinnert er auch an die alte Kirchenban­k aus Süddeutsch­land, die sie aus Privatbesi­tz übernehmen konnten. Den Einsatz des Fördervere­ins sieht der Medizinpro­fessor nicht (nur) als beschwerli­che Mühe: „Für uns war es eine Freude, das machen zu können.“Zu Ehren des Musik liebenden und Orgel spielenden Jubilars fand am Nachmittag ein Gitarrenko­nzert statt, – natürlich in der Dorfkirche.

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Herzliche Glückwünsc­he empfing Professor Axel Stelzner auch von Klaus Schubert, an den der Staffelsta­b weitergege­ben wurde. Fotos: Christiane Weber
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Gemeindemi­tglieder überrasche­n Professor Axel Stelzner zum . Geburtstag mit einer Bank.

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