Nimmermüder Einsatz für Rettung und Erhalt der Dorffkirche Götterns
Professor Axel Stelzner zu seinem 80. Geburtstag von der Gemeinde mit Glockengeläut und einer Bank beschenkt
Göttern. Seine Himmelsschleusen hielt Petrus bis zum Ende des Geburtstagsständchens geschlossen, dann prasselte der Regen am Samstag auch in Göttern. Für ein Probesitzen auf seinem Geburtstagsgeschenk blieb Professor Axel Stelzner vorerst keine trockene Minute. Dafür konnte das neue Gartenmöbel seine Regentauglichkeit beweisen. Mit einer Bank beschenkte die Gemeinde den Jubilar, einziger Ehrenbürger Magdalas.
„Im Dorf haben wir bereits zehn Bänke aufgestellt, sie sind ein wichtiger Ort der Kommunikation“, unterstrich Klaus Schubert, Initiator und Ideengeber. Alle Bänke, so auch jene für Professor Axel Stelzner tragen eine Widmung. Rund 30 Spender hatten zur Umsetzung der Idee beigetragen. „Jede Bank ist ein Anstoß mehr, aufeinander zuzugehen“, sagte Klaus Schubert. Gemeinsam trugen sie das Präsent mit Ortsteilbürgermeister Harald Reisch zum Jubilar. Dort stimmten sie bei der Übergabe mit die Göttersche Hymne der Alten Kirmesburschen an. Zuvor aber läuteten die Glocken der Dorfkirche für den Jubilar. „Die älteste Glocke stammt aus dem 13. Jahrhundert“, betonte Professor Stelzner den historischen Wert des Geläuts. Sein Klang hob ins Bewusstsein, wie stark der Jubilar sich für die Restaurierung der Kirche eingesetzt hat und noch immer einsetzt.
Als der vielseitig interessierte Jenaer Medizinprofessor 1985 mit seiner Familie nach Göttern zog, interessierte sich im Dorf kaum jemand für den „Steinhaufen“. Dem baufälligen Gotteshaus drohte der Abriss. Heute ist an Götterns hübscher Dorfkirche so ziemlich alles neu gemacht oder neu beschafft. Dafür macht sich der von Professor Stelzner 1992 gegründete „Verein zur Förderung der Dorfkirche“stark. Rund 280 000 Euro hat er zur Rettung der etwa 750 Jahre alten Dorfkirche einwerben können. Die erste 10 000 Mark-spende sei vom RotaryClub Erlangen gekommen.
Die Beharrlichkeit der Vereins wurde 2011 mit Verleihung des „Goldenen Kirchturms“gewürdigt. Ganz fertig sei die Kirche indes noch nicht. „Den Außenputz wollen wir noch machen“, sagt Professor Stelzner. Doch eigentlich werde man bei einem Baudenkmal nie fertig. Sehr viel sei dem rührigen Verein geschenkt worden, erinnert er auch an die alte Kirchenbank aus Süddeutschland, die sie aus Privatbesitz übernehmen konnten. Den Einsatz des Fördervereins sieht der Medizinprofessor nicht (nur) als beschwerliche Mühe: „Für uns war es eine Freude, das machen zu können.“Zu Ehren des Musik liebenden und Orgel spielenden Jubilars fand am Nachmittag ein Gitarrenkonzert statt, – natürlich in der Dorfkirche.