Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Zvonimir Teklic lässt die Leinefelder trauern
Fußballverbandsliga: Eisenacher Torjäger trifft dreimal beim 4:0 seiner Elf im Leinesportpark
LEINEFELDEWORBIS. Wie gewonnen, so zerronnen. Dies es alte Sprichwort gilt aktuell für die Elf des SC Leinefelde in der Fußball-verbandsliga. Hatten die Schützlinge von Trainer Martin Lath beim 6:0 am vergangenen Mittwochabend über den Tabellendritten Wacker Nordhausen noch positiv überrascht und ihre Fans begeistert, so fielen die 100 Anhänger drei Tage später beim 0:4 (0:1) gegen den FC Eisenach in Tristesse. Diese konnte auch beim anschließenden Freibier des Vorstands nach dem letzten Heimspiel der Saison am Samstagnachmittag nur unwesentlich gemildert werden.
Dabei waren die Hausherren hoch motiviert in die Begegnung gegen den Tabellenneunten aus der Wartburgstadt gegangen, wollten sich mit einem erneuten Heimerfolg weiter von der Abstiegszone entfernen. Aber schon beim Aufwärmen gab es die erste Hiobsbotschaft, als Torwart Patrick Reimann wegen Schulterproblemen auf seinen Einsatz verzichten musste und wiederum Florian Hildebrandt – der Berliner vertrat Reimann wegen dessen Gelbsperre schon am Mittwoch – zwischen die Pfosten ging.
Schon nach wenigen Minuten war den Zuschauern im Leinesportpark klar, dass die Mannen von Gästetrainer Michael Offenhaus die Zähler nicht abschenken wollen. Sie versetzten durch ihre beiden Torjäger Zvonimir Teklic und Patrick Scholz die Leinefelder Abwehr um Mannschaftskapitän Tobias Rittmeier in ständige Alarmbereitschaft. So musste Hildebrandt (11.) schon sein ganzes Können bei einem Linksschuss von Teklic aufbieten. Allerdings suchten auch die Leinestädter die schnelle Führung, initiierten besonders über die linke Seite mit dem schnellen und dribbelgewandten Michael Jahn und dem veranlagten Philipp Madeheim einige gefährliche Vorstöße. Allerdings vergaben beide in guten Positionen ihre Möglichkeiten. Die größte zur Führung vergab aber Markus Machatschek, der frei aus wenigen Metern zu schwach und unplatziert schoss, sodass Torhüter Sebastian Arnold parieren konnte.
Als die Leinefelder Deckung nicht entschlossen genug agierte, erzielte Teklic (33.) die Führung. Den möglichen Gleichstand vergab Mittelfeldlenker Pascal Madeheim, sein Schuss wurde im letzten Augenblick noch geklärt.
Auch der Pole Jan Adam Grisgraber besaß kurz nach Wiederbeginn eine Chance, sein Kopfball war aber nicht druckvoll genug. Dann hatte erneut der wendige Teklic (52.) seinen großen Auftritt. Aus völlig torungefährlicher Position von der linken Seite hämmerte der Kroate für Hildebrandt überraschend unter die Latte ins lange Eck. „Das war ein kalter Schlag für uns“, sagte Trainer Lath. Dennoch gab sich seine Elf nicht geschlagen und hatte riesiges Pech, als ein Schuss aus 16 Metern von Machatschek (65.) an die Latte flog und ein Kopfball von Routinier Enrico Schmalstieg eine Minuten später noch zur Ecke abgelenkt wurde.
Ein Anschlusstreffer zu dieser Zeit hätte eventuell noch einmal die Wende in der Partie bringen können. Als Teklic (82.) mit einem platzierten Freistoß – Schmalstieg hatte zuvor gemeckert – das 0:3 erzielte, war die Partie endgültig entschieden. Mit einem Traumtor aus 30 Metern setzte dann Fabian Brandau (86.) den Schlusspunkt.
„Wir hatten die größeren Chancen gehabt, aber wieder nicht genutzt“, sagte ein sichtlich ergriffenen Martin Lath nach dem Schlusspfiff. Nun muss seine Elf versuchen, die drei Zähler in einer Woche in Gotha zurückzuholen.