Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Mitten im Leben und nah am Menschen
Neustädter Bonifatiusstift gibt Einblicke hinter die Kulissen eines Altenpflegeheimes
NEUSTADT. Lehrerin Sabine Scheidemann ist mit zehn Schülerinnen der 9. Klasse der staatlichen Regelschule „Dr. Hermann Iseke“in Bischofferode im Zuge von Berufsorientierungstagen im Altenpflegeheim Bonifatiusstift in Neustadt zu Besuch gewesen. Die interessierten Schülerinnen bekamen dort einen Einblick hinter die Kulissen und lernten dabei den Beruf der Altenpflegefachkraft einmal genauer kennen.
Heimleiterin Eva Ertmer begrüßte ihre Gäste und lud sie zuerst in das Foyer des Heimes ein. In einer gemütlichen Runde stellte sie dort nicht nur die Einrichtung, das Bonifatiusstift in Neustadt, vor, sondern ging vor allem auf den Werdegang und die Aufgaben der Mitarbeiter des Hauses ein.
Die Altenpflege sei eine wichtige Dienstleistungsbranche. In einer Gesellschaft des langen Lebens nehme auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen zu. Ein Beruf innerhalb der Altenpflege sei mitten im Leben und nah am Menschen. Man benötige ein Gespür für individuelle und soziale Neigungen der Pflegebedürftigen sowie ein Interesse an medizinischen, pflegerischen, rechtlichen und verwaltungstechnischen Fragestellungen, berichtet Helen Schwenderling von der Raphael Gesellschaft ggmbh. Außerdem sei es ganz wichtig, innerhalb eines Teams arbeiten zu können. Für die dreijährige Ausbildung benötige man in der Regel einen guten Realschulabschluss. Wie bei jeder anderen Ausbildung auch, erfolge die Inhaltsvermittlung in praktischen und theoretischen Blöcken. Man solle die Fähigkeit zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Pflege erlernen, so Schwenderling. Das Verabreichen von Medikamenten zähle genauso dazu wie das Begleiten von Sterbenden sowie die Dokumentation seines Handelns. Wer sich noch nicht sicher sei, ob ein Beruf in der Altenpflege das Richtige für ihn wäre, sollte vor Beginn einer Ausbildung mithilfe eines Praktikums, eines FSJS oder BFDS in den Beruf hineinschnuppern, empfiehlt Heimleiterin Eva Ertmer. Im Bonifatiusstift werde Interessierten immer wieder gern diese Möglichkeit gegeben.