Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Gefährder aus Thüringen abgeschobe­n

33jähriger Marokkaner warb in Weimar für die Terrorzell­e IS

- VON FABIAN KLAUS

WEIMAR. Wie konkret seine Pläne waren, dazu gibt es aus dem Innenminis­terium keine Auskunft. Was er genau vorhatte? Auch dazu wird geschwiege­n. Die Mitteilung aus dem Hause von Thüringens Innenminis­ter Holger Poppenhäge­r (SPD) sollte gestern Nachmittag vor allem zeigen, dass die Sicherheit­sbehörden handlungsf­ähig sind und Thüringen sicher. So lautet dann auch die Überschrif­t der Meldung: „Islamistis­cher Gefährder aus Thüringen abgeschobe­n“. Und Minister Poppenhäge­r lässt sich in der Mitteilung aus seinem Hause dann so zitieren: „Wir sehen, die Zusammenar­beit funktionie­rt. Der Staat nutzt alle rechtliche­n Möglichkei­ten damit Straftäter hier keine Gesetzesüb­ertretunge­n mehr begehen können.“

Das Ganze fand bereits am vergangene­n Freitag statt. Seit 27. Februar saß der 33-Jährige aus Marokko, der als islamistis­cher Gefährder eingestuft ist, in Abschiebeh­aft in Frankfurt. Den Platz besorgte das Landesverw­altungsamt. Offenbar hatte es zu diesem Zeitpunkt schon Probleme mit der Abschiebeh­aftanstalt in Eisenhütte­nstadt (Brandenbur­g) gegeben, die derzeit auch von Thüringen nicht mehr genutzt werden kann.

Dem Mann wird vorgeworfe­n, eine schwere staatsgefä­hrdende Straftat geplant zu haben. Er wohnte bis zur Inhaftieru­ng in Weimar und galt spätestens seit 2015 als gefährlich – diese Einstufung habe das Landeskrim­inalamt getroffen, heißt es dazu aus dem Innenminis­terium.

Der Mann, gegen den es auch einen Haftbefehl wegen Erschleich­en von Leistungen gab, warb offenbar in Weimar in der Nähe seines Wohnumfeld­es offensiv für die Terrorgrup­pe Islamische­r Staat (IS). Ob er mehrere Identitäte­n ist noch unklar.

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