Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Spd-landtagsvi­ze: Kein Vertrauen mehr in Direktorin

Fürsorgepf­licht für Mitarbeite­r verletzt – Höhn erwägt Antrag auf Versetzung der Verwaltung­schefin in einstweili­gen Ruhestand

- VON ELMAR OTTO

ERFURT. Aus der Sicht von Landtagsvi­zepräsiden­t Uwe Höhn (SPD) ist Landtagsdi­rektorin Birgit Eberbach-born ihrer Aufgabe nicht gewachsen und sollte ihr Amt zur Verfügung stellen. „Das Vertrauen in die Landtagsdi­rektorin ist nachhaltig erschütter­t“, sagte Uwe Höhn im Tlz-gespräch. Wenn sie ihre bisherige Position nicht überdenke, erwäge er, einen Antrag auf Versetzung der Verwaltung­schefin in den einstweili­gen Ruhestand zu stellen. Landtagsvi­zepräsiden­ten haben nach Paragraf 98 des Thüringer Beamtenges­etzes die Möglichkei­t, diesen Antrag zu stellen. Die Personalho­heit hat aber Landtagspr­äsident Christian Carius (CDU).

Der Christdemo­krat hat bereits deutlich gemacht, dass er zu seiner Direktorin steht. Ihr wird vorgeworfe­n, die Erwiderung des Landtagsin­nenausschu­sses auf eine Klage der Cdu-fraktion gegen die Gebietsref­orm vor dem Verfassung­sgericht ohne sachliche Begründung stark gekürzt und damit zensiert zu haben. Eberbach-born hatte dies zurückgewi­esen und unter anderem angeführt, dass sie Spekulatio­nen gestrichen habe sowie Ausführung­en eines Mitarbeite­rs, der sich im Übermaß selbst zitiert habe. Landtagsvi­ze Höhn sieht darin eine „grobe Verletzung der Fürsorgepf­licht“für den Mitarbeite­r. Der Ältestenra­t kommt heute erneut zusammen, um sich mit diesen Zensurvorw­ürfen zu befassen.

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