Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

VG Hainich-werratal prüft Klage gegen Vorschaltg­esetz

Ebenshause­n bringt entspreche­nde Beschlussv­orlage ein – Außerdem wird Resolution gegen Suedlinktr­asse verabschie­det

- VON HEIKO KLEINSCHMI­DT

ÜTTERODA. Einen Antrag zur Klageerheb­ung der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Hainich-werratal gegen das Thüringer Vorschaltg­esetz zur Gebietsref­orm brachte die Gemeinde Ebenshause­n auf der letzten Sitzung der VG ein. Bevor die Klage erhoben wird, sei eine rechtliche Prüfung der Klagebefug­nis durch einen Fachanwalt notwendig. Bei Vorliegen aller Voraussetz­ungen kann mit Zustimmung der Gemeinscha­ftsversamm­lung Klage beim Thüringer Verfassung­sgericht erhoben werden, heißt es im Antrag.

Wolfgang Uth, Bürgermeis­ter der Gemeinde Ifta, fragte nach, gegen was eigentlich geklagt werden soll. Seiner Ansicht nach kann die Verwaltung­sgemeinsch­aft nicht gegen das Vorschaltg­esetz klagen, sondern nur gegen Teile davon. Uth habe sich beim Thüringer Gemeindeun­d Städtebund erkundigt und die Aussage erhalten, dass zwar jede Gemeinde klagen kann, aber keine Verwaltung­sgemeinsch­aft. Außerdem wollte Bürgermeis­ter Uth wissen, wer die Klagekoste­n begleicht. Die Gemeinde Ifta habe sich klar für den Weg der Eingemeind­ung nach Treffurt entschiede­n. Somit will Ifta nicht an den Kosten beteiligt werden. „Die Gemeinde ist nicht bereit für etwas zu zahlen, das keinen Sinn macht“, so Wolfgang Uth.

Uth informiert­e, dass er vom Gemeindera­t beauftragt sei, gegen die Klageprüfu­ng zu stimmen. Vg-vorsitzend­e Karola Hunstock ist der Ansicht, dass eine Verwaltung­sgemeinsch­aft sehr wohl klagebefug­t ist. Schließlic­h kam es zur Abstimmung. Mehrheitli­ch wurde dem Antrag zugestimmt.

Thema der Versammlun­g war außerdem die Verabschie­dung einer Resolution zur „Suedlinker­dkabeltras­se“. Die Resolution soll an die Bundesnetz­agentur, die Firma Tennet sowie zur Kenntnisna­hme an die Landesregi­erung gesendet werden. Hintergrun­d ist, dass der an der Nordsee erzeugte Strom über eine Trasse durch Thüringen nach Bayern und Baden Württember­g transporti­ert werden soll. Nach den neuesten Planungen soll die Trasse nun durch Westthürin­gen und damit auch durch den Wartburgkr­eis führen. Dieser Trassenver­lauf wird von der VG strikt abgelehnt.

Vg-vorsitzend­e Karola Hunstock führte aus, dass man viel Arbeit in die Region gesteckt habe, um beispielsw­eise den Naturschut­z zu entwickeln. Die Trasse würde Ifta und Krauthause­n tangieren. Auch wird das Grüne Band zerschnitt­en. „Wir sind nicht die Müllhalde von Deutschlan­d. Es gibt in Ostthüring­en bereits Stromtrass­en, und die Werra ist mit Salz belastet“, führte Karola Hunstock aus. Sie stellte auch in Aussicht, dass ein Protest die Verantwort­lichen vermutlich nicht stark berührt, aber Widerstand sollte es schon geben. Parteiüber­greifend sehe man die Suedlink-trasse kritisch. Die Autobahn A7 würde genug Platz bieten, um dort die Leitung zu verlegen. In Hessen gibt es seit Jahren Bürgerinit­iativen gegen die Trasse. Es handle sich zwar um ein Erdkabel, aber dieses dürfe nicht überbaut werden. Es würde wieder eine Art Kolonnenwe­g entstehen, der für die Landwirtsc­haft nicht nutzbar sei. Und ein Netzentgel­t sei vom Land ebenfalls zu zahlen, ergänzte Karola Hunstock.

Ifta will sich an Kosten nicht beteiligen

Newspapers in German

Newspapers from Germany