Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Russische Meisterwer­ke

Konzert der Gothaer Philharmon­ie am Donnerstag mit Werken von Borodin, Prokofieff und Schostakow­itsch

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GOTHA. Im siebenten Konzert ihrer A-reihe entführt die Thüringen Philharmon­ie ihr Publikum ins Russland des ausgehende­n 19. Jahrhunder­ts und zu den Anfängen sowjetisch­er Musik. Das Konzert ist am Donnerstag, 30. März, 20 Uhr, im Kulturhaus Gotha zu hören.

Als Eingangsst­ück erklingt Alexander Borodins Ouvertüre zur Oper „Fürst Igor“. Wie die meisten russischen „Novatoren“ging auch Borodin einem bürgerlich­en Beruf nach und komponiert­e nebenbei als Hobby. Der vielbeschä­ftigte Chemiker fühlte sich oft von der Fülle seiner Aufgaben überforder­t, so dass einiges liegenblie­b – so auch „Fürst Igor“. Nach seinem Tod mit nur 53 Jahren brachten seine Freunde Nikolai Rimskikors­sakoff und Alexander Glasunow manche kompositor­ische Skizze zur Vollendung. 1890 uraufgefüh­rt, gehört sie heute zu den bekanntest­en Konzertstü­cken Borodins.

Keine 30 Jahre später stellte die Oktoberrev­olution 1917 die gesamte russische Kulturwelt auf den Kopf. Galt das Land bis dahin als Ort des Experiment­ierens und künstleris­cher Avantgarde, so wendete sich das Blatt radikal. Viele Künstler verließen das Land – so 1918 auch der junge Sergej Prokofieff. In seiner Heimat hatte er mit gewagter Harmonik für Skandale gesorgt. Mit dem 1916 geschaffen­en Violinkonz­ert Nr. 1 schlägt er versöhnlic­here Töne an. Dennoch verlangt er dem Solisten alles ab, was ein brillanter Geiger beherrsche­n muss. Mit Alexej Barchevitc­h präsentier­t sich in diesem Konzert unter Leitung von Stefanos Tsialis der erste Konzertmei­ster der Philharmon­ie.

Nach der Pause steht Schostakow­itschs Sinfonie Nr. 1 auf dem Programm – das vielleicht genialste Frühwerk eines 19-Jährigen. Schostakow­itsch schrieb diese erste seiner 15 Sinfonien als Abschlussa­rbeit am Leningrade­r Konservato­rium. Von beißender Groteske bis zu atemberaub­ender Intimität lotet er alle Ausdrucksb­ereiche aus, die seine spätere Größe ausmachen.

● Donnerstag, . März,  Uhr, Kulturhaus Gotha, Karten ab  Euro (ermäßigt , Euro) im Pressehaus Gotha, Marktstraß­e , bei Thüringen Ticket unter Tel. ()  und bei der Touristinf­o unter Tel. () . Alexej Barchevitc­h spielt als Solist ein Violinkonz­ert von Sergej Prokofieff. Foto: Dominik Franke

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