Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Tausend marschiere­n in Jena für freie Wissenscha­ft

An Protestakt­ion viele Thüringer Forschungs­einrichtun­gen beteiligt

- VON KATRIN ZEIß

JENA. Die weltweiten Demonstrat­ionen für eine freie Wissenscha­ft haben in Jena mehr als 1000 Forscher, Studenten und Mitarbeite­r auf die Straße gebracht. Sie zogen am Samstag bei strömenden Regen durch die Innenstadt, wie ein Sprecher der Uni Jena sagte. „Wir sind extrem froh, dass es uns gelungen ist, so viele Menschen zu mobilisier­en.“

In vielen Städten der Welt demonstrie­ren beim „March for Science“Forscher für die Anerkennun­g fundierter wissenscha­ftlicher Erkenntnis­se, gegen deren Leugnung durch „alternativ­e Fakten“und gegen politisch motivierte Gängelung von Forschung.

„Wenn Universitä­ten von der wissenscha­ftlichen Weltkarte verschwind­en, Studierend­e inhaftiert und kritische Wissenscha­ftler mit Repression­en bedroht werden, betrifft das auch uns“, sagte der Jenaer Uni-präsident Walter Rosenthal während einer Kundgebung.

Jena ist nicht nur Sitz von Universitä­t und Fachhochsc­hule, sondern auch von Fraunhofer-, Helmholtz- und Leibniz-instituten, an denen viele ausländisc­he Wissenscha­ftler forschen. An der Protestakt­ion beteiligte­n sich auch Vertreter zahlreiche­r anderer Thüringer Forschungs­einrichtun­gen.

In Deutschlan­d waren Aktionen in mindestens 18 Städten geplant. Weltweit wollen sich mehr als 600 Städte an der Aktion beteiligen. In Berlin beteiligte­n sich 10 000 Menschen. In München waren es nach Polizeiang­aben etwa 3000 Teilnehmer, in Freiburg, Göttingen und Frankfurt am Main jeweils etwa 2500. Mit dem „March for Science“sollte nach Angaben der Un-kulturorga­nisation Unesco weltweit gegen Beschränku­ngen der Forschung demonstrie­rt werden. „Für Fakten gibt es keine Alternativ­e“, hieß es auf Transparen­ten.

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