Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Neun Stationen rund um den historischen Bergbau
Lehrpfad bei Stedtfeld war in die Jahre gekommen –An vielen Stellen wurde repariert –Flüchtlinge arbeiteten mit
STEDTFELD. Besseres Wetter hätten sich Montagvormittag sicherlich alle Teilnehmer des Einweihungs-ganges für den frisch und aufwendig wieder hergestellten Bergbau-lehrpfad bei Stedtfeld gewünscht. Aber alle – sei es in Wanderstiefeln, sei es in Anzugsschuh – waren tapfer und absolvierten die 3,5 Kilometer lange Strecke (Hinweg). Das lohnt sich – mit Schirm auch bei Dauerregen.
„Ich kann allen Eisenachern und Besuchern diesen Lehrpfad nur empfehlen. Stedtfeld ist ein Ortsteil, an dem die Erdgeschichte ihre Spuren hinterlassen hat. Anschaulich und unterhaltsam kann man hier viel lernen und dazu noch wunderschöne Ausblicke auf den Thüringer Wald genießen“, so Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke). Die ABS Wartburgland-werratal hat im Auftrag der Stadt die Stationen des Weges neu angelegt.
Dazu gehörten die Zuwegung, die Treppenanlagen, das Streichen der Informationstafeln, die Reparatur der Aufsteller, neue Schilder sowie das Säubern des Areals rund um die Stationen. Dies geschah auch mittels eines Projektes zur Eingliederung von Flüchtlingen. Unter Vorarbeiter Rolf Klaus waren so auch 13 Asylbewerber im Einsatz, um den bergbauhistorischen Lehrpfad herzurichten.
Bei der Auffaltung des Thüringer Waldes vor unendlich langer Zeit vererzten vor die Rücken der Kupferschieferschicht. Diese Vorkommen von Kupfer- und Kobalterzen wurden ab dem Jahr 1500 im Stedtfelder Gebiet abgebaut. Spuren des Kupferbergbaus, die noch in den Wäldern zu finden waren, wurden 1994 wegen ihrer Bedeutung als eingetragenes Flächendenkmal ausgewiesen. Der Bergbaulehrpfad gibt auf neun Stationen Auskunft über den mittelalterlichen Kupferbergbau in dieser Gegend.
Der Eingangsbereich des Fürstenstollen ist ebenfalls wieder instandgesetzt worden. Dafür stellte der die Stedtfelder Ortsgruppe des Rennsteigvereins 6000 Euro (von der Wartburg-sparkasse beigesteuert) zur Verfügung. Der Regionalverbund Thüringer Wald bezahlte 3600 Euro für das Gestalten der Infotafeln. 10 000 Euro waren im Forstwirtschaftsplan der Stadt eingestellt worden.
Katja Wolf dankte allen Beteiligten, etwa auch Forst und privaten Waldbesitzern, für ihr Engagement und Entgegenkommen: „Gemeinsam haben wir es geschafft, dass der Bergbaulehrpfad wieder ein attraktives Wanderziel geworden ist.“