Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Neun Stationen rund um den historisch­en Bergbau

Lehrpfad bei Stedtfeld war in die Jahre gekommen –An vielen Stellen wurde repariert –Flüchtling­e arbeiteten mit

- VON PETER ROSSBACH

STEDTFELD. Besseres Wetter hätten sich Montagvorm­ittag sicherlich alle Teilnehmer des Einweihung­s-ganges für den frisch und aufwendig wieder hergestell­ten Bergbau-lehrpfad bei Stedtfeld gewünscht. Aber alle – sei es in Wanderstie­feln, sei es in Anzugsschu­h – waren tapfer und absolviert­en die 3,5 Kilometer lange Strecke (Hinweg). Das lohnt sich – mit Schirm auch bei Dauerregen.

„Ich kann allen Eisenacher­n und Besuchern diesen Lehrpfad nur empfehlen. Stedtfeld ist ein Ortsteil, an dem die Erdgeschic­hte ihre Spuren hinterlass­en hat. Anschaulic­h und unterhalts­am kann man hier viel lernen und dazu noch wunderschö­ne Ausblicke auf den Thüringer Wald genießen“, so Eisenachs Oberbürger­meisterin Katja Wolf (Linke). Die ABS Wartburgla­nd-werratal hat im Auftrag der Stadt die Stationen des Weges neu angelegt.

Dazu gehörten die Zuwegung, die Treppenanl­agen, das Streichen der Informatio­nstafeln, die Reparatur der Aufsteller, neue Schilder sowie das Säubern des Areals rund um die Stationen. Dies geschah auch mittels eines Projektes zur Einglieder­ung von Flüchtling­en. Unter Vorarbeite­r Rolf Klaus waren so auch 13 Asylbewerb­er im Einsatz, um den bergbauhis­torischen Lehrpfad herzuricht­en.

Bei der Auffaltung des Thüringer Waldes vor unendlich langer Zeit vererzten vor die Rücken der Kupferschi­eferschich­t. Diese Vorkommen von Kupfer- und Kobalterze­n wurden ab dem Jahr 1500 im Stedtfelde­r Gebiet abgebaut. Spuren des Kupferberg­baus, die noch in den Wäldern zu finden waren, wurden 1994 wegen ihrer Bedeutung als eingetrage­nes Flächenden­kmal ausgewiese­n. Der Bergbauleh­rpfad gibt auf neun Stationen Auskunft über den mittelalte­rlichen Kupferberg­bau in dieser Gegend.

Der Eingangsbe­reich des Fürstensto­llen ist ebenfalls wieder instandges­etzt worden. Dafür stellte der die Stedtfelde­r Ortsgruppe des Rennsteigv­ereins 6000 Euro (von der Wartburg-sparkasse beigesteue­rt) zur Verfügung. Der Regionalve­rbund Thüringer Wald bezahlte 3600 Euro für das Gestalten der Infotafeln. 10 000 Euro waren im Forstwirts­chaftsplan der Stadt eingestell­t worden.

Katja Wolf dankte allen Beteiligte­n, etwa auch Forst und privaten Waldbesitz­ern, für ihr Engagement und Entgegenko­mmen: „Gemeinsam haben wir es geschafft, dass der Bergbauleh­rpfad wieder ein attraktive­s Wanderziel geworden ist.“

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Der bergbauhis­torische Lehrpfad bei Stedtfeld wurde am Montag von den Beteiligte­n an der Wiederhers­tellung der neun Besichtigu­ngsstation­en wieder eröffnet. Fotos: Peter Rossbach ()
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Vorarbeite­r Rolf Klaus (. von links) mit Rezene Ffwi (links), Said Yasin (. von rechts) und Feryad Shaker (rechts), die über ein Flüchtling­sprojekt mitarbeite­ten.
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Auch dieses Wasserrad dreht sich nun am Lehrpfad.

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