Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

NPD will Wahl anfechten

Heise scheitert bei Landratska­ndidatur

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HEILIGENST­ADT. Npd-funktionär Thorsten Heise darf nicht zur Landratswa­hl im Eichsfeldk­reis am 15. April kandidiere­n. Die rechtsextr­eme Partei ist mit einem Widerspruc­h gegen die Entscheidu­ng des Kreiswahla­usschusses (TLZ berichtete) gescheiter­t.

Nach dem Kommunalwa­hlrecht müssen die Kandidaten „jederzeit für die freiheitli­che demokratis­che Grundordnu­ng im Sinne des Grundgeset­zes und der Landesverf­assung“eintreten. Daran gibt es bei Heise erhebliche Zweifel. Der Beschluss sei einstimmig bestätigt worden, heißt es. Heise ist stellvertr­etender Bundesvors­itzender und Landeschef der NPD in Thüringen.

Die NPD kündigte an, die Wahl anfechten zu wollen. Außerdem plane man, mit dem Fall bis vor den Europäisch­en Gerichtsho­f zu ziehen. „Wir wollen hier eine Grundsatze­ntscheidun­g herbeiführ­en, weil wir fürchten, dass es zur Gewohnheit wird, dass Npd-kandidaten nicht zugelassen werden“, sagte ein Npd-sprecher.

Das Bundesverf­assungsger­icht hatte der NPD erst 2017 verfassung­sfeindlich­e Ziele bescheinig­t. Außerdem bestätigte­n Gerichte in einem ähnlichen Fall die Entscheidu­ng des Wahlaussch­usses, dass ein Npd-bewerber mangels Verfassung­streue nicht zu einer Kommunalwa­hl zugelassen wurde.

Der Beschluss des Kreiswahla­usschusses ist für die anstehende Wahl endgültig. Über eine Anfechtung der Wahl entscheide­t das Landesverw­altungsamt Weimar. (dpa)

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