Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Streit in Einrichtun­g eskaliert

Weimar: Prozess um Messerstec­herei

- VON FABIAN KLAUS

WEIMAR/ERFURT. Der Streit zweier Männer in einer Einrichtun­g für Alkoholkra­nke im September 2017 wird nun vor dem Landgerich­t Erfurt verhandelt.

Die Staatsanwa­ltschaft Erfurt wirft dem 42-jährigen Beschuldig­ten versuchten Totschlag vor. Er soll zwei Mal auf seinen Widersache­r eingestoch­en haben, der ihn dann aber erfolgreic­h außer Gefecht gesetzt habe. Die beiden Kontrahent­en waren zur Tatzeit erheblich alkoholisi­ert.

Christian Stünkel, Verteidige­r des Angeklagte­n, sagte der TLZ, es sei „unstreitig, dass ein Messer zum Einsatz gekommen ist“. Allerdings müsse geklärt werden, wie es zu der Auseinande­rsetzung kommen konnte. Er sieht den unterstell­ten Tötungsvor­satz als nicht haltbar – der Angeklagte habe drei Promille und sein Widersache­r sogar etwas mehr als drei Promille Alkohol im Blut gehabt. Der Beschuldig­te hat sich bereits vor der Verhandlun­g dahingehen­d eingelasse­n, dass der dann eskalierte Streit von seinem Widersache­r ausgegange­n sei und zunächst mit den Fäusten geführt wurde.

Die Verhandlun­g gegen Marko S., der in Untersuchu­ngshaft sitzt, wird in der kommenden Woche fortgesetz­t. Ein Urteil wird nicht vor Ende Mai erwartet. Die Verhandlun­g vor der Schwurgeri­chtskammer des Landgerich­tes Erfurt musste gestern mehr als eine Stunde später beginnen, weil eine bestellte Schöffin nicht an der Verhandlun­g teilnehmen und Ersatz für sie kurzfristi­g beschafft werden musste.

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