Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Besuch im Schloss Windsor und zum Abba-musical ins Theater
Schüler aus Wuthafarnroda und Eisenach testen ihr Englisch in Gastfamilien und erkunden Sehenswürdigkeiten
Über eine Reise von Schülern und Lehrern nach England:
60 Schüler und sechs Lehrer aus der Regeschule Wutha-farnroda, aus der Oststadtschule Eisenach und der Waldorfschule Eisenach haben kürzlich eine Sprach- und Bildungsreise nach England unternommen.
In Hastings sind wir herzlich durch Mitarbeiter von „Senlac“, der englischen Sprachreiseorganisation, begrüßt worden. Schüler und Lehrer wurden ihren Gastfamilien zugewiesen, welche für die nächsten Tage ihr Zuhause waren. Hier gab es für alle ein herzliches „Welcome“.
Bereits am ersten Tag zeigte sich, dass die Reise anders werden sollte. Denn in Hastings hatte es geschneit und es war kalt, was für Südengland um diese Jahreszeit etwas Besonderes ist. Bei schneebedeckten Straßen fuhren wir zum Windsor Castle. Queen Elisabeth II. verbringt dort die meisten Wochenenden. Doch die Flagge war unten und die Queen nicht zu Hause. Danach schauten sich alle die St. George‘s Chapel an. Das ist die Kirche, in der im Mai Prinz Harry heiratet. Am Nachmittag war Zeit, das Städtchen Windsor mit dem Eton-college zu besichtigen.
Am nächsten Tag stellte der erneute heftige Schneefall die Organisatoren vor eine Herausforderung. Der London-ausflug musste ausfallen, da die Autobahnen gesperrt waren. Schnell hatten die Mitarbeiter von Senlac mit den Lehrern ein Alternativprogramm gefunden.
Die Fahrt ging nach Brighton, einer wunderschönen Stadt an der Küste des Ärmelkanals in der Grafschaft East Sussex. Während es immer noch heftig
schneite, besichtigten Schüler und Lehrer den Royal Pavilion, der exotischste Palast in Europa, den der Prince of Wales, der spätere Georg IV. in den Jahren 1815 bis 1822 erbauen ließ. Nach dem Rundgang blieb noch Zeit, durch die hübschen Gassen dieser Stadt zu bummeln oder an der Seebrücke zu flanieren. Nächste Station war Birling Gap zwischen den Seven Sisters im Westen und der höchsten Kreideklippe Beachy Head im Osten. Ein Zwischenstopp machte es möglich, zum Strand zu gehen, einen tollen Blick auf Küste und Meer zu genießen, einen Hühnergott zu finden oder sich nasse Füße zu holen.
Dann war es endlich soweit! London – wir kommen. Es hatte zwar wieder geschneit, aber die Straßen waren frei. Das erste Highlight war der Besuch des Wachsfigurenkabinetts von Madam Tussaud‘s. Ein Foto mit der Queen oder mit Barack Obama war jetzt für jeden möglich.
Es folgte ein Fußmarsch durch London mit Zwischenstopp am Piccadilly Circus bis zum Buckingham Palace. Die Fahne war oben und die Queen zu Hause. Am letzten Tag unserer Englandreise ging es wieder nach London. Nach einer kurzen Bootstour auf der Themse folgte der Besuch der HMS Belfast, ein britisches Kriegsschiff,
das heute als Bestandteil des Imperial War Museums auf der Themse in unmittelbarer Nähe der Tower Bridge verankert ist. Anschließend durften die Schüler, mit Stadtplan ausgerüstet, selbstständig in kleinen Gruppen durch London laufen.
Ein tolles Erlebnis war am Abend außerdem der Musicalbesuch „Mamma Mia“. Mit einer Lichterfahrt durch London ging es wieder zur Fähre.
Für alle Schüler und Lehrer waren das unvergessliche Tage.
Auch für das Jahr 2019 ist eine solche Bildungs- und Sprachreise geplant, weil es einfach wichtig ist, dass junge Menschen einmal über den Tellerrand hinaus schauen. Die zuständigen Behörden erwarten allerdings bereits zwei Jahre im Voraus einen Antrag mit detaillierter Reiseplanung. Dies ist genau der Punkt, der Schulen und Lehrer oft davon abhält, ein solches Erlebnis ihren Schülern zu ermöglichen. Zum Glück hat sich Heidrun Randrianarisoa, Englischlehrerin an der Regelschule Wutha-farnroda, bisher von keiner bürokratischer Hürde abschrecken lassen. Wir hoffen, dass die 23. Fahrt nach Großbritannien nicht die letzte war.