Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
„Ein Spieltag kann noch ausfallen“
Interview der Woche: Fußballspielausschusschef Bertram Schreiber über Absagenflut und Ausweichtermine
Wie in Stedtfeld konnte auf vielen Westthüringer Fußballplätzen noch kein einziges Spiel ausgetragen werden. GOTHA/EISENACH. Die Rückrunde im Westthüringer Fußball hat längst begonnen. Angepfiffen hingegen wurde kaum eines der Spiele. Schnee und Eis haben die Plätze unbespielbar gemacht. Und die Aussichten für den Spieltag am kommenden Wochenende sind ebenfalls trübe. Der Märzwinter bringt beim KFA Westthüringen die Köpfe zum Rauchen. Am Montag tagte der Spielausschuss, um Wege für einen geordneten Ablauf der Rückrunde zu finden. Wir unterhielten uns mit Bertram Schreiber. Der Gothaer ist Vorsitzender des Spielausschusses und zudem Vorsitzender des SV Siebleben .
Welche Lösungen bieten sich an?
Also, für die Kreisoberliga haben wir den Pfingstmontag für die Nachholspiele. Da reicht der 21. Mai vermutlich aus. Schwieriger ist es schon in der Kreisliga und der ersten Kreisklasse, wo es deutlich mehr Mannschaften gibt. Hier haben wir den 20. April, den 25. Mai und den 1. Juni – also jeweils einen Freitag – für Spieltermine festgelegt. Wie die Begegnungen im Einzelnen festgelegt werden, das entscheiden die Staffelleiter gemeinsam mit den Vereinen.
Spieltage eingeplant?
Würden wir diese Spiele alle auf einen Tag legen, fielen etliche wieder aus, weil nicht alle Partien mit Schiedsrichtern belegt werden könnten.
Und wenn es trotzdem zu Ausfällen kommt?
Für diesen Fall haben wir uns das Wochenende 2. und 3. Juni als Reserve gelassen.
Wie sieht es in der zweiten Kreisklasse aus?
Da ist genügend Luft für Nachholspiele. Die Ansetzung obliegt den Staffelleitern. Hier werden im Laufe der Woche alle ausgefallenen Partien neu angesetzt.
Wie viel Ausfälle kann der KFA Westthüringen noch verkraften?
Ich denke, ein Spieltag kann noch ausfallen, dann wird es aber ganz eng.
Man weiß: Märzwinter sind nicht unüblich. Startet die Rückrunde zu früh?
Da gibt es auch im KFA unterschiedliche Meinungen. Ob nun Für oder Wider – beides hat seine Berechtigung. Sehen Sie, wir hatten, eben wegen möglicher Wetterunbilden, in einer Saison Doppelspieltage festgesetzt, also Freitag und Sonntag. Die Freitagspiele sind zu 70 Prozent verlegt worden. Und das auf Antrag der Vereine, die an diesem Tag Bertram Schreiber hofft, dass der Ball bald wieder rollt.
nicht spielen wollten.
Ein praktikabler Weg wäre doch, nach der Winterpause später zu starten. Warum tut man das nicht?
Gesetzt den Fall, wir beenden die Hinrunde Anfang Dezember und beginnen die zweite Hälfte Ende März. Das würde für die Vereine bedeuten, dass es rund vier Monate keinen Spielbetrieb gibt. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Verantwortlichen der Mannschaften dafür wenig Verständnis aufbringen. Und wenn man aufs Wetter zurückblickt, solche Märzwinter wie in diesem Jahr sind so häufig nicht. Außerdem, es gibt Strukturen, innerhalb der wird uns bewegen müssen.
Und die wären?
Der Thüringer Fußballverband beispielsweise will frühzeitig die Aufsteiger gemeldet haben, festgesetzte Aufstiegsspiele müssen ausgetragen werden. All das lässt uns nur begrenzten Spielraum.
Also wird es für die kommende Saison keine Änderungen geben?
Das kann man so nicht sehen. Wir machen uns schon Gedanken, was zu verändern ist, doch die groben Abläufe werden bleiben. Sehen Sie, wenn wir den März aus dem Spielkalender nehmen und hier schon richtig Frühling ist, bekämen wir wohl kaum Verständnis seitens der Vereine. Und das erst recht nicht, wenn dann im April wegen überraschendem Schneefall oder Dauerregen die Partien abgesagt werden müssten.
Eine Freiluftsportart muss damit leben.
Richtig. Und wir unternehmen alles, um so optimal wie nur möglich darauf zu reagieren. Ich erinnere mich, dass wir in der vergangenen Saison in Siebleben Mitte März schon gegrillt haben.
erste Mannschaft spielt in der Landesklasse. Wo steht die Elf am Saisonende?
Ich hoffe, noch in der Landesklasse.
Das klingt nicht optimistisch.
Ich denke, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen, neun oder sogar acht. Mehr dürfte in dieser Saison nicht drin sein.
Warum?
Ein bisschen klebt uns das Pech an den Schuhen. Wir machen gute Spiele, aber wir lassen unsere Chancen liegen. Hinzu kommen individuelle Fehler.
Trotzdem, in dieser Saison sieht es doch besser aus als in der vorangegangen, oder?
Ja, und deshalb bin ich auch zuversichtlich. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg.
Dank Terry O’keefe?
Ja, der hat den Jungs wieder Spaß am Fußballspielen vermittelt.
Allerdings fehlt der Trainer wegen Krankheit. Wer kümmerte sich in der Vorbereitung um die Elf?
Co-trainer Philipp Bergmann. Und der hat richtig gute Arbeit geleistet. Allerdings sind unsere Rückrundenbegegnungen in der Landesklasse bislang alle ausgefallen.