Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Probleme auf der neuen Osttribüne werden gelöst
Fußballfans im Block M werden durch komplizierte Sicherheitsregeln von Toiletten und Kiosken abgeschnitten. RWE tauscht Dauerkarten um
ERFURT. Frank Wille ist seit 1982 RWE-Fan und verpasst kaum ein Spiel. Für die laufende Saison im neuen Steigerwaldstadion hat er sich wie immer eine Dauerkarte gekauft. 500 Euro hat er für einen Sitz im Block M der neuen Osttribüne hingeblättert. Für Block M hat er sich entschieden, weil er durch den Südpark auf kürzestem Weg problemlos dorthin kommt.
Dachte er. Denn es gibt ein Problem. Und nicht nur für Frank Wille. Für alle Dauerkartenbesitzer im Block M. Sie dürfen den kurzen Weg nicht mehr nehmen. Weil es ein geändertes Zugangskonzept gibt. Die Fans aus dem M-Block müssen zum Südeingang pilgern, um dort ins Stadion zu gelangen. Die halbe Ehrenrunde wäre noch akzeptabel. Nicht aber der Umstand, dass man sich zum Block M erst durch den Block N kämpfen muss. Das passiert meist zum Unmut der dort bereits sitzenden Fans, aber anders kommt man nicht zu seinen Plätzen. Auch auf der höher gelegenen VIP-Ebene, die sich anböte, werden sie nicht durchgelassen. Der langjährige RWE-Fan versteht dieses Durcheinander nicht und würde gern wissen, wer sich das ausgedacht hat und ob es da einen Ausweg geben könnte.
Gibt es, sagt Konstantin Krause, der Geschäftsstellenleiter des FC Rot-Weiß. Die geschilderte Situation sei das Ergebnis einer „suboptimalen Lösung“, die sich erst in den letzten Spielen gezeigt habe. Der direkte Zugang zum Block M sei nicht mehr gegeben, weil sich genau auf diesem Weg eine Polizeiwache nebst den Arrestzellen befinde. Und die Polizei mag aus verständlichen Gründen keinen Publikumsverkehr in diesem Sektor. Also wurde er dicht gemacht. Mit bekanntem Ergebnis. Mehr noch. Die Fans im M-Block sind von den Toiletten und den Versorgungskiosken abgeschnitten. Es sei denn, sie haben ein dickes Fell und quälen sich immer wieder durch den Block N.
An den VIP-Logen könne man die Fans auch nicht vorbeigehen lassen, sagt der Marketingchef bedauernd. Eine Brüstung war als Absperrung geplant, entfiel aber aus unbekannten Gründen in der Bauphase. Einmal habe man es doch versucht, die Fans durch den VIPBereich zum Block M laufen zu lassen. Ergebnis: ca. 50 Personen gingen in den Logen einfach zur Selbstversorgung über. Um das zu verhindern, wäre jedesmal ein „verrückt hoher Personalaufwand“nötig, so Krause.
Der Klub hat aber dennoch reagiert. Ab der neuen Saison werden Dauerkarten im Block M nicht mehr verkauft. Zudem wird am Südeingang eine Schleuse extra für die Gäste in den Blöcken M und N eingerichtet, so dass das Anstellen entfällt.Und wer für diese Saison im Besitz einer Dauerkarte für den Block M sei, könne die auf der RWE-Geschäftsstelle gegen einen Platz im Block N umtauschen. Da habe man Reserven.