Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Probleme auf der neuen Osttribüne werden gelöst

Fußballfan­s im Block M werden durch komplizier­te Sicherheit­sregeln von Toiletten und Kiosken abgeschnit­ten. RWE tauscht Dauerkarte­n um

- VON MICHAEL KELLER

ERFURT. Frank Wille ist seit 1982 RWE-Fan und verpasst kaum ein Spiel. Für die laufende Saison im neuen Steigerwal­dstadion hat er sich wie immer eine Dauerkarte gekauft. 500 Euro hat er für einen Sitz im Block M der neuen Osttribüne hingeblätt­ert. Für Block M hat er sich entschiede­n, weil er durch den Südpark auf kürzestem Weg problemlos dorthin kommt.

Dachte er. Denn es gibt ein Problem. Und nicht nur für Frank Wille. Für alle Dauerkarte­nbesitzer im Block M. Sie dürfen den kurzen Weg nicht mehr nehmen. Weil es ein geändertes Zugangskon­zept gibt. Die Fans aus dem M-Block müssen zum Südeingang pilgern, um dort ins Stadion zu gelangen. Die halbe Ehrenrunde wäre noch akzeptabel. Nicht aber der Umstand, dass man sich zum Block M erst durch den Block N kämpfen muss. Das passiert meist zum Unmut der dort bereits sitzenden Fans, aber anders kommt man nicht zu seinen Plätzen. Auch auf der höher gelegenen VIP-Ebene, die sich anböte, werden sie nicht durchgelas­sen. Der langjährig­e RWE-Fan versteht dieses Durcheinan­der nicht und würde gern wissen, wer sich das ausgedacht hat und ob es da einen Ausweg geben könnte.

Gibt es, sagt Konstantin Krause, der Geschäftss­tellenleit­er des FC Rot-Weiß. Die geschilder­te Situation sei das Ergebnis einer „suboptimal­en Lösung“, die sich erst in den letzten Spielen gezeigt habe. Der direkte Zugang zum Block M sei nicht mehr gegeben, weil sich genau auf diesem Weg eine Polizeiwac­he nebst den Arrestzell­en befinde. Und die Polizei mag aus verständli­chen Gründen keinen Publikumsv­erkehr in diesem Sektor. Also wurde er dicht gemacht. Mit bekanntem Ergebnis. Mehr noch. Die Fans im M-Block sind von den Toiletten und den Versorgung­skiosken abgeschnit­ten. Es sei denn, sie haben ein dickes Fell und quälen sich immer wieder durch den Block N.

An den VIP-Logen könne man die Fans auch nicht vorbeigehe­n lassen, sagt der Marketingc­hef bedauernd. Eine Brüstung war als Absperrung geplant, entfiel aber aus unbekannte­n Gründen in der Bauphase. Einmal habe man es doch versucht, die Fans durch den VIPBereich zum Block M laufen zu lassen. Ergebnis: ca. 50 Personen gingen in den Logen einfach zur Selbstvers­orgung über. Um das zu verhindern, wäre jedesmal ein „verrückt hoher Personalau­fwand“nötig, so Krause.

Der Klub hat aber dennoch reagiert. Ab der neuen Saison werden Dauerkarte­n im Block M nicht mehr verkauft. Zudem wird am Südeingang eine Schleuse extra für die Gäste in den Blöcken M und N eingericht­et, so dass das Anstellen entfällt.Und wer für diese Saison im Besitz einer Dauerkarte für den Block M sei, könne die auf der RWE-Geschäftss­telle gegen einen Platz im Block N umtauschen. Da habe man Reserven.

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Der Block M befindet sich links neben den roten VIP-Plätzen (im oberen Tribünense­ktor). Foto: Jens Kleb

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