Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Tag der Großeinsätze: Polizei am 1. Mai gefordert
Innenminister ruft Demonstranten zur Besonnenheit auf
ERFURT. Die Thüringer Polizei steht vor einem Tag der Großeinsätze: Mit allen verfügbaren Kräften werden die Demonstrationen und Kundgebungen abgesichert. Auch Kräfte der Bereitschaftspolizei Sachsen und Einheiten aus Bayern sind zur Unterstützung angefordert.
„Aufgrund der hohen Anzahl von Versammlungen und Veranstaltungen und der damit einhergehenden polizeilichen Betreuungserfordernisse ist die Einsatzbelastung für Polizeikräfte hoch“, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Erfurt (LPD) auf TLZ-Anfrage.
Für die Einsatzkräfte steht am 1. Mai vor allem ein ruhiger Verlauf im Mittelpunkt. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre sorgen dafür, dass die Einsätze anders geplant werden, als noch in den vergangenen beiden Jahren. Hier war es teils zu massiven Ausschreitungen gekommen. Wie konkret die veränderten Einsatzpläne sind, darüber spricht die Polizei im Vorfeld unter Hinweis auf „einsatztaktische Erwägungen“nicht. Dass sie verändert wurden bestätigte der LPD-Sprecher der TLZ. Schwerpunkte des Einsatzgeschehens seien Erfurt mit der großen AfD-Demo und Gera. Dort hat die Neonazi-Partei „III. Weg“eine Demonstration angemeldet.
Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) ruft indes die Bevölkerung und die Demonstranten zur Besonnenheit auf. Er sagte der 1. Mai sei „ein Tag der Arbeit. Gewalt hat dort keinen Platz.“
Unter dem Motto „Wir sind viele. Wir sind eins.“hat der Deutsche Gewerkschaftsbund in 17 Thüringer Städten zur Teilnahme an den Maiveranstaltungen auf gerufene. Die zentrale Veranstaltung findet in Gera statt.