Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Großer Bruder aus Frankreich
Der Peugeot 5008 ist von der Van in die SUVKlasse gewechselt und wahlweise als Fünf oder Siebensitzer erhältlich
Für Schlagzeilen hat der PSAKonzern (Peugeot/Citroen) nicht erst Mitte Februar mit dem Kauf von Opel gesorgt. Den ersten Paukenschlag gab es gleich im Januar zur legendären Rallye Dakar. Denn beim Wüstenabenteuer 9000 km durch Paraguay, Bolivien und Argentinien verteidigten die Franzosen nicht nur ihren Titel, sondern landeten sogar einen Dreifacherfolg. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Sébastian Loeb/Daniel Elena und Cyril Despres/David Castera waren in Südamerika in ihren 3008er Extrem-Peugeot einfach nicht zu stoppen.
Doch damit nicht genug. Anfang März wurde mit dem Serienmodell des Peugeot 3008 auf dem Internationalen Genfer Salon erstmals ein Sport Utility Vehicle (SUV) als Auto des Jahres gekürt. 58 Motorjournalisten aus 22 Ländern hatten dazu in der Schweiz ihr Votum abgegeben. Das verwundert nicht, denn das SUV-Segment wächst und wächst und wächst. Längst haben die Automobile im rustikalen Geländewagen-Look den Kompakt-Vans den Rang abgelaufen. Deshalb fährt der Nachfolger des Peugeot 5008 nun auch nur noch als KompaktSUV vor. Der Neuling ist zwar nur zwei Zentimeter höher als der 3008er, doch immerhin 19,4 Zentimeter länger als sein jüngerer Modell-Bruder. Das den sechs Mitfahrern und dem Kofferraum zugute kommt. Passagiere der zweiten Reihe dürfen es sich auf den drei gleich großen Einzelsitzen so richtig bequem machen. Bei der großen Kniefreiheit sollte stets die richtige Sitzposition zu finden sein. Zumal die Sitze in Längsrichtung verschiebbar, die Lehnen in der Neigung verstellbar sind. Bei Bedarf können sie auch ganz schnell verschwinden. Ein Handgriff oder per Fernentriegelung vom Kofferraum aus genügt, schon entsteht eine ebene Ladefläche. Wird dann auch noch der Beifahrersitz umgeklappt, passen sogar 3,20 Meter lange Gegenstände in den großen Franzosen.
Die beiden Passagiere in der dritten Reihe dürften es nicht ganz so bequem haben. Aber für kürzere Strecken sollten die zusätzlichen Sitzgelegenheiten ausreichend sein. Werden die Zusatzplätze nicht mehr benötigt, lassen sie sich mit zwei, drei Handgriffen im Fahrzeugboden versenken. Ist noch etwas mehr Stauraum gefragt, können die Einzelplätze dank eines Arretierungshebels problemlos ausgebaut werden. Bei einem Gewicht von nur elf Kilogramm und einem Tragegriff an der Unterseite dürfte auch das Verstauen keine Schwierigkeiten bereiten. Probleme wird es auch dann nicht geben, wenn der als Fünfsitzer zugelassene Peugeot 5008 später als Siebensitzer unterwegs sein soll. Die Zusatzplätze sind nachrüstbar.
Wie der City-SUV 2008 und der Kompakt-SUV 3008 wird auch der Peugeot-SUV 5008 über die Vorderräder angetrieben. Doch Allradfans brauchen nicht gleich die Nase zu rümpfen. Mit seinen 17-, 18- oder 19Zollrädern und einer Bodenfreiheit von knapp 24 Zentimetern sowie einem Böschungswinkel von 19 beziehungsweise 28 Grad darf sich der lange Bruder des Peugeot 3008 tatsächlich in kleinere Abenteuer abseits befestigter Pisten wagen.
Die patentierte Grip Control sowie die Bergabfahrhilfe machen es möglich. Über das Bedienrad in der Mittelkonsole muss der Fahrer dazu nur den passenden Modus wählen. Natürlich ist die elektronische Unterstützung kein Ersatz für einen 4x4-Antrieb. Doch viele SUV-Fahrer nutzen selbst mit Allradantrieb sowieso nur öffentliche Straßen.
Übrigens, die Rallye-Versionen hatten bei ihrem DreifachTriumph zur Dakar-Rallye in Südamerika auch keine 4x-4Technik an Bord, sondern rasten als Hecktriebler um die Wette. Das geringere Gewicht der Fronttriebler wird sich garantiert auch im Peugeot 5008 im Straßenverkehr auszahlen.