Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Problemfrage
Verantwortungsvolle Jäger und Schützen
Die Schützen klagen. Auch die Jäger stöhnen. Immer schärfere Kontrollen müssen sie über sich ergehen lassen, weil der Druck von der Landes auf die Kommunalebene stetig größer wird. Das dürfte bei anderer politischen Konstellation im Land ähnlich sein.
Muss nun beunruhigen, dass es weiterhin eine konstante Anzahl scharfer Waffen in Thüringen gibt? Müssen vor dem Hintergrund Schützenvereine und auch Jäger immer schärfer überwacht werden?
Nein. Denn in aller Regel ist es genau diese Klientel, die auch für einen sorgsamen Umgang mit den Gewehren oder Pistolen wirbt. Im Landesjagdverband wie im Schützenverband schauen sie lieber einmal mehr bei ihren eigenen Mitgliedern hin, als einmal zu wenig. Warum? Ganz klar: Zu groß ist das Risiko, in Verruf zu geraten.
Aber fakt ist: In der Regel handelt es sich bei Jägern und Schützen nicht um eine Zusammenrottung Schießwütiger. Sie nutzen die Waffen, gehen ihrem Sport oder der Jagd nach. Und spüren dennoch einen immer stärkeren Kontrolldruck.
Das Problem liegt aber dort, wo sich Menschen mit dem sogenannten „Kleinen Waffenschein“ausstatten und dann daheim aufrüsten. Haben Sie schon mal die Mündung einer Schreckschusswaffe an der Schläfe gespürt? Man wünscht es niemandem – und schon gar nicht, dass derjenige, der den Finger am Abzug hat, wirklich abdrückt. Denn das kann unter Umständen tödlich enden.
Und diese Waffen werden ganz legal von Menschen geführt, die sie auch anwenden. Wer ist nun das Problem? Die Jäger und Schützen jedenfalls in der Regel nicht.