Thüringische Landeszeitung (Gera)
Neue Professuren sollen Frauen zugute kommen
Bisher ist der Anteil weiblicher Lehrender in Thüringen deutlich unter dem Bundesschnitt
ERFURT/JENA. Mittlerweile ist in Deutschland fast jeder vierte Professor weiblich. In Thüringen allerdings ist der Prozentsatz von Professorinnen deutlich geringer: Er lag im Vorjahr bei nur 17,89 Prozent. Während an der Geraer SRA Hochschule für Gesundheit elf Frauen und 13 Männer lehren, kommen an der TU Ilmenau auf 96 Professoren nur acht Professorinnen. Das Land will das ändern.
„In den Ziel- und Leistungsvereinbarungen 2016 bis 2019 sind konkrete Ziele hinsichtlich des zu erreichenden Frauenanteils bei der Neubesetzung von Professuren vereinbart, für den die Hochschule einen bestimmten Teil ihres Leistungsbudgets erhält“, teilt das für Hochschulen zuständige Wirtschaftsministerium auf Anfrage mit. „Zudem haben sich die Hochschulleitungen verpflichtet, Chancengleichheit sicherzustellen, indem aktives Recruiting und faire Berufungs- und Auswahlverfahren zur Besetzung von Professuren“gehören, heißt es auf TLZ-Anfrage. Darüber hinaus beabsichtige das Ministerium, jenen Thüringer Universitäten, die erfolgreich Anträge auf Tenure-Track-Professuren im Rahmen des Bund-LänderProgramms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses stellen, in den Jahren 2018 und 2019 zusätzlich Landesmittel für die Erstausstattung zur Verfügung zu stellen. „Mit der Förderung von Tenure-TrackProfessuren fördern wir Frauen“, heißt es. Es handelt sich dabei um eine „unbefristete Art der Professur“. Das biete gerade auch Frauen in der Familienphase Planungssicherheit und mache den Arbeitsplatz attraktiver.
An der Ernst-Abbe-Hochschule Jena wird bereits bei den Studentinnen begonnen: Im Bereich Elektrotechnik bleiben sie zwei Semester unter sich.