Thüringische Landeszeitung (Gera)
Reise mit Königskindern
Prinz William und Herzogin Kate sind mit George und Charlotte auf Staatsbesuch in Kanada
VICTORIA. Es ist der kleine Prinz, auf den sich die Kameras richten. Kurze Hosen, blauer Pullover, Kniestrümpfe – ein blonder Dreijähriger, der nach einem Interkontinental-Flug ziemlich wackelig die Gangway hinuntergeht. George, „der künftige König“, wie ihn britische Medien gerne nennen, ist zur einwöchigen Reise in Kanada eingetroffen. Er geht an der Hand von Vater William, Mutter Kate hat seine Schwester Charlotte auf dem Arm – doch es ist wieder einmal der blonde Prinz, der im Mittelpunkt steht.
Es sind Bilder, die den Fans der britischen Monarchie die Tränen in die Augen treiben. Mutter Kate trägt bei der Ankunft in British-Columbia ein bemerkenswert enges blau-lilafarbenes Kleid und einen kleinen Hut. Charlotte, 16 Monate jung, trägt ein geblümtes Kleidchen. Nur William, Nummer zwei in der Thronfolge, streicht mit der Hand etwas nervös über den dunklen Anzug.
Zwar ist es schon der zweite Besuch des Paares in Kanada. Aber schließlich ist Kanada das flächenmäßig größte Territorium der Commonwealth-Gemeinschaft und Königin Elizabeth II. nach wie vor offiziell das Staatsoberhaupt, wie britische Medien nicht müde werden zu betonen. Soweit zur politischen Bedeutung der einwöchigen Visite. Und natürlich wissen die PR-Leute am Hof in London sehr genau: Nichts eignet sich besser zur Imagepflege der Monarchie als kleine, fotogene Königskinder. Die Kameras sind weiter auf George gerichtet. Am Nach der Ankunft: Prinz William und Herzogin Kate mit ihren Kindern George und Charlotte. Fuße der Gangway warten der ebenfalls sehr telegene kanadische Premierminister Justin Trudeau und Ehefrau Sophie Grégoire. Doch im Hintergrund fliegt ein Hubschrauber mit Donnern vorbei und lenkt den Kleinen heftig ab. George dreht sich um, auch die kleine Prinzessin wendet das blonde Köpfchen. Das ist im Protokoll so nicht vorgesehen. Schließlich geht William in die Knie, spricht ein paar Worte.
Immerhin, schließlich geht auch Trudeau persönlich in die Knie, um mit dem Urenkel seines Staatsoberhauptes besser plaudern zu können. Fest steht, der Empfang fällt makellos aus, samt Böllerschüssen, Fanfaren und Tänzen von Ureinwohnern, entlang den Straßen jubeln Tausende Menschen.
Charlotte und George werden allerdings nur bei wenigen der rund 30 Terminen der Eltern dabei sein. Während William und Kate Imagepflege für die britische Krone betreiben, soziale Foto: Epa/Str Einrichtungen besuchen, sich mit Kanadiern treffen oder vor atemberaubender Landschaft Mountainbike fahren, bleiben George und Charlotte unter der Aufsicht einer Nanny im noblen „Government House“in Victoria. Die Eltern schauen zwischendurch vorbei und kommen abends nach Hause.