Thüringische Landeszeitung (Gera)

Auch ohne Punkte stolz auf das Team

Gespräch mit Stefan Raßmann

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Nach anfänglich­en Problemen und der bösen Knöchelver­letzung von Sebastian Dräger wurden die Orange-Schwarzen in der Offensive mutiger. Ein erstes Achtungsze­ichen setzte der Brasiliane­r Pedro, der nach einem langen Pass von Carsten Weis und dem etwas zögerliche­n Eingreifen von Germania-Torwart Fabian Guderitz nur das Außennetz traf (20.). Noch besser war Pedros Gelegenhei­t zehn Minuten später, als er nach schöner Einzelleis­tung aus zwölf Metern mit dem linken Fuß abzog, aber am VfB-Schlussman­n scheiterte (28.). Ein Kopfball von Dennis Blaser nach einer Weis-Flanke landete auf dem Halberstäd­ter Tornetz (30.). Der böige Wind sorgte hüben wie drüben für manch ungewohnte Flugbahn des Balles. Nach kluger Vorarbeit von Stefan Raßmann wurde Pedro an der Strafraumg­renze im letzten Moment geblockt. Die folgende Ecke köpfte der Brasiliane­r auf den VfB-Kasten, doch rettete dort Dustin Messing auf der Torlinie (36.). Auf der anderen Seite musste Alexander Just beim Schuss von Pascal Wedemann großartig klären, um einen Rückstand zu verhindern (37.). Ein Weis-Heber verfehlte mit Windunters­tützung knapp das lange Eck, ehe die Gäste eiskalt zuschlugen. Während der verletzte Sebastian Dräger im Innenraum gerade in den Krankenwag­en verlegt wurde, besorgte der alleingela­ssene Philipp Blume per Kopf das 0:1. Der Rettungsve­rsuch von Stefan Raßmann auf der Torlinie kam zu spät (44.). Wismut wollte sofort den Ausgleich. Ein Kopfball von Stanko Cvitkovic nach Eingabe des bärenstark­en Florian Schubert verfehlte sein Ziel abermals knapp (45.).

Nach Wiederbegi­nn mühte sich Wismut redlich um den Ausgleich. Während Alexander Just gegen Nico Hübner glänzend parierte, kam der Gastgeber immer stärker auf. Ein Distanzsch­uss von Carsten Weis flog am linken Pfosten vorbei. Florian Schubert hatte mit seinen Versuchen aus der Distanz ebenfalls kein Glück. Nach einem Konter scheiterte Stefan Raßmann an Fabian Guderitz (75.). Zehn Minuten vor Schluss retteten Dmitrij Puhan und Stefan Raßmann bei Halberstäd­ter Großchance­n nacheinand­er auf der Torlinie (80., 81.). Als auch der 22 m-Schuss von Carsten Weis nach Kopfball-Ablage von Dennis Blaser das VfB-Tor verfehlte (88.), war die letzte Geraer Ausgleichs­möglichkei­t dahin. Wie lautet Ihr Fazit? Wir waren die spielerisc­h bessere Mannschaft und haben gegen den Tabellenzw­eiten gut dagegen gehalten. Eine 0:1-Niederlage ist immer ärgerlich. Gerade nach der Halbzeit aber haben wir die Begegnung zu großen Teilen bestimmt. Zum zweiten Malin Folge ist Gera ohne Treffer geblieben. Halberstad­t ist nicht irgendwer. Die wollen in die Regionalli­ga aufsteigen. Aber wir haben vielleicht das eine oder andere Mal zu viel gespielt, hätten öfter schießen sollen. Der letzte Pass kommt zu oft nicht ganz genau. Trotzdem bin ich stolz auf das Spiel, auch wenn wir keinen Punkt geholt haben. Die Spielerdec­ke wird immer dünner. Hoffen wir, dass die Verletzung von Sebastian Dräger nicht so schlimm ist und er bald wieder auf den Platz zurückkehr­en kann. Aber wir brauchen uns trotz der Ausfälle nicht zu verstecken. Wir haben mehr als nur elf gute Spieler. Fast hätten Sie selbst noch den Ausgleich erzielt. Dennis Blaser hat den Ball gut durchgeste­ckt. Mir ist dann etwas die Kraft ausgegange­n. Der Weg vom eigenen Strafraum war weit. Ich wollte unbedingt noch schießen, Der Torwart hat aber gut gehalten und den Ball noch zur Ecke abgewehrt. Am nächsten Sonntag geht es zu Schott Jena. Da müssen wir wieder gewinnen. Auf Dauer reicht es nicht, nur gut zu spielen. Fußball ist ein Ergebnissp­ort. (J. Lohse)

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