Thüringische Landeszeitung (Gera)
Junge Frauen eröffnen das Kunst-Jahr in Untermhaus
Der Verein M1Kunstzone präsentiert neben Malerei von Selena Mowat und Katja Triol Keramiken von Judith Runge
GERAUNTERMHAUS. Nachdem die Spinnweben des Winters entfernt und die Wände frisch geweißt waren, eröffnete der Verein M1-Kunstzone seine erste Ausstellung des Jahres am Mohrenplatz 1. Die 46. Ausstellung in der Galerie lockte mit drei jungen Künstlerinnen zahlreiche Besucher ins Haus, die sich von farbintensiven Gemälden und die Sinne schmeichelnden Keramikobjekten verzaubern lassen konnten.
Selena Mowat, in den schottischen Highlands geboren, brachte die poetischen Farben dieser rauen Insel nach Gera. „Grün und Blau sind die Farben, die mich seit meiner Kindheit in Schottland inspirieren“, sagt die Künstlerin, die am liebsten reale Landschaften mit imaginierten Natureindrücken mischt und Freunde und Bekannte portraitiert.
Einen lockeren Strich pflegt die in Kasachstan aufgewachsene Katja Triol. „Es geht beim Malen nicht mehr um die Technik, vielmehr um das Thema“, sagt sie und erklärt, erst beim Studium an der Bauhaus-Universität in Weimar gelernt zu haben Themen für ihre Bilder zu finden. „Man muss die Momente sehen und gleich abspeichern“, beschreibt sie die Momente, in denen sie merkt: „Das muss ich malen.“Auch sie hält sich an Alltagssituationen, malt Blumen und Früchte gern überdimensioniert und bittet Freunde zur Portrait-Sitzung.
Die gelernte Porzellanmalerin Judith Runge aus Halle hat sich beim Keramikstudium an der Burg Giebichenstein eine ganz eigene Formensprache erarbeitet. „Durch die Spielzeugflut in deutschen Kinderzimmern bin ich darauf gekommen, schöne, sinnliche Objekte zu gestalten“, sagt sie. Die Keramiken, mit matten Engoben bemalt, konfrontieren den Betrachter mit einem Widerspruch, denn ihre ambivalenten Formen und ihre stofflichen Oberflächen stehen im Kontrast zum harten Ton, aus dem sie gemacht sind.