Thüringische Landeszeitung (Gera)
Es rattert im Kopf
Rund sechs von zehn Deutschen empfinden ihr Leben als stressig. Arbeit, Familie und Haushalt wachsen uns manchmal über den Kopf. Dabei kann Anspannung auch Energie freisetzen – wenn diese richtig dosiert ist
D ie innere To-do-Liste wächst, der Wäscheberg türmt sich bereits haushoch und dann macht auch noch der Chef Druck. Jeder kennt Phasen, in denen uns der Alltag zu überwältigen droht. Die Folge: Wir fühlen nur noch Überlastung und Stress. Wird dieses Gefühl zum Dauerzustand, ist es höchste Zeit, etwas gegen das permanente UnterStrom-stehen zu unternehmen.
Studien zeigen, dass sich tendenziell immer mehr Menschen gestresst fühlen. Vor allem Städter, Frauen, Menschen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren und Angestellte leiden besonders häufig unter Stress und setzen sich zunehmend unter Druck. Doch bemessen lässt sich die individuelle Belastungsgrenze nur schwer, jeder geht mit anstrengenden Phasen anders um. Während manche Menschen erst ab sechs Terminen pro Tag in Fahrt kommen, ist dasselbe Pensum für andere nicht zu schaffen. Eine Frage der Einstellung Privater Stress gilt als besonders schädlich, Stress im Job hingegen kann sich durchaus positiv auswirken. Man kennt das: Die besten Ideen kommen auf den letzten Drücker. Dafür ist Stress verantwortlich, denn erst durch ihn wird zusätzliches Adrenalin ausgeschüttet, das den Körper in einen fokussierten Zustand versetzt und zu Höchstleistungen antreibt. Es lohnt sich deshalb, Stress auch bewusst als Denkturbo zu sehen. Er ist nicht nur, aber auch Einstellungssache.
Besonders negativ wird Stress jedoch wahrgenommen, wenn er mit dem Gefühl von Kontrollverlust über das, was ihn auslöst, verbunden ist. Auf Dauer kann das gesundheitsschädlich sein. Nicht nur das Immunsystem leidet, im schlimmsten Fall droht ein Burn-out. Stellt sich das ungute Gefühl permanenter Anspannung ein, gilt es daher, schnellstmöglich den Verursacher zu erkennen und Methoden für einen entspannteren Alltag zu entwickeln. Adieu Perfektionismus Ein gutes Zeitmanagement kann Wunder wirken und ist unerlässlich, um Stress in den Griff zu bekommen. Dazu gehören auch fest eingeplante Auszeiten für ein heißes Bad oder Bewegung. Konsequent abgearbeitete Prioritätenlisten bringen Struktur und Kontrolle zurück in den Alltag. Verabschieden Sie sich außerdem vom Anspruch, alles selbst erledigen zu wollen – und perfekt dazu.
Zeit mit den Liebsten, ein Hobby, private Harmonie und eine gesunde Lebensweise laden die Batterien am schnellsten wieder auf und bringen innere Ruhe.