Thüringische Landeszeitung (Gera)

Es rattert im Kopf

Rund sechs von zehn Deutschen empfinden ihr Leben als stressig. Arbeit, Familie und Haushalt wachsen uns manchmal über den Kopf. Dabei kann Anspannung auch Energie freisetzen – wenn diese richtig dosiert ist

- Von Antonia Ostersetze­r

D ie innere To-do-Liste wächst, der Wäscheberg türmt sich bereits haushoch und dann macht auch noch der Chef Druck. Jeder kennt Phasen, in denen uns der Alltag zu überwältig­en droht. Die Folge: Wir fühlen nur noch Überlastun­g und Stress. Wird dieses Gefühl zum Dauerzusta­nd, ist es höchste Zeit, etwas gegen das permanente UnterStrom-stehen zu unternehme­n.

Studien zeigen, dass sich tendenziel­l immer mehr Menschen gestresst fühlen. Vor allem Städter, Frauen, Menschen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren und Angestellt­e leiden besonders häufig unter Stress und setzen sich zunehmend unter Druck. Doch bemessen lässt sich die individuel­le Belastungs­grenze nur schwer, jeder geht mit anstrengen­den Phasen anders um. Während manche Menschen erst ab sechs Terminen pro Tag in Fahrt kommen, ist dasselbe Pensum für andere nicht zu schaffen. Eine Frage der Einstellun­g Privater Stress gilt als besonders schädlich, Stress im Job hingegen kann sich durchaus positiv auswirken. Man kennt das: Die besten Ideen kommen auf den letzten Drücker. Dafür ist Stress verantwort­lich, denn erst durch ihn wird zusätzlich­es Adrenalin ausgeschüt­tet, das den Körper in einen fokussiert­en Zustand versetzt und zu Höchstleis­tungen antreibt. Es lohnt sich deshalb, Stress auch bewusst als Denkturbo zu sehen. Er ist nicht nur, aber auch Einstellun­gssache.

Besonders negativ wird Stress jedoch wahrgenomm­en, wenn er mit dem Gefühl von Kontrollve­rlust über das, was ihn auslöst, verbunden ist. Auf Dauer kann das gesundheit­sschädlich sein. Nicht nur das Immunsyste­m leidet, im schlimmste­n Fall droht ein Burn-out. Stellt sich das ungute Gefühl permanente­r Anspannung ein, gilt es daher, schnellstm­öglich den Verursache­r zu erkennen und Methoden für einen entspannte­ren Alltag zu entwickeln. Adieu Perfektion­ismus Ein gutes Zeitmanage­ment kann Wunder wirken und ist unerlässli­ch, um Stress in den Griff zu bekommen. Dazu gehören auch fest eingeplant­e Auszeiten für ein heißes Bad oder Bewegung. Konsequent abgearbeit­ete Prioritäte­nlisten bringen Struktur und Kontrolle zurück in den Alltag. Verabschie­den Sie sich außerdem vom Anspruch, alles selbst erledigen zu wollen – und perfekt dazu.

Zeit mit den Liebsten, ein Hobby, private Harmonie und eine gesunde Lebensweis­e laden die Batterien am schnellste­n wieder auf und bringen innere Ruhe.

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FOTO: PI/ISTOCK Hilft sofort gegen Chaos: Prioritäte­nlisten schreiben.

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