Thüringische Landeszeitung (Gera)

Drohender Dammbruch könnte Lebensgrun­dlage zerstören

Naturschut­zgebiet Zeitzer Forst von Biologen besucht. Dammsanier­ung als nächster Schritt geplant.

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ZEITZER FORST. Nördlich von Gera sowie östlich der Weißen Elster befindet sich das überregion­al bedeutsame Naturschut­zgebiet Zeitzer Forst. Das Refugium für unzählige Tierund Pflanzenar­ten konnte sich aufgrund eines militärisc­hen Sperrgebie­ts der Sowjets etablieren.

Das schutzwürd­ige Gelände setzt sich aus einem strukturre­ichen Laubwald mit einem wertvollen Gewässerko­mplex und Flachland-Mähwiesen zusammen. Besonders für den geschützte­n Schmetterl­ing Dunkler Wiesenknop­fameisenbl­äuling sind die wechselfeu­chten Wiesen um den Gewässerko­mplex des Braupfanne­nteiches wichtig.

Der Zustand der Lebensraum­typen ist gut, eine Gefahr für das gesamte Areal besteht jedoch durch einen drohenden Dammbruch am Braupfanne­nteich. Dieser würde zur Entwässeru­ng des kaskadenar­tigen Gewässerko­mplexes führen und damit die Lebensgrun­dlage zahlreiche­r seltener Tier- und Pflanzenar­ten nehmen.

Das FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) Zeitzer Forst liegt im Verantwort­ungsbereic­h der Natura 2000 Station Osterland, die eine von zwölf neu errichtete­n Naturschut­zstationen in Thüringen ist. Jede dieser Stationen ist für ein bestimmtes Areal zuständig, die Osterlände­r betreuen die Schutzgebi­ete in Gera sowie den Landkreise Greiz und Altenburge­r Land.

Jana Stank und Michael Gellrich, zwei Biologen beziehungs­weise Landschaft­splaner, bilden derzeit das Team der Station. Mit ihrem Kollegen Felix Pokrant von der Natura 2000 Station Auen, Moore und Feuchtgebi­ete haben sie sich vor Ort ein Bild vom aktuellen Zustand der Lebensräum­e sowie Flora und Fauna gemacht. Zwischen den Teichen und Feuchtwies­en tummelten sich Amphibien, Libellenar­ten und Schmetterl­inge. Und auch der sensible Wiesenknop­f, der zu den Rosengewäc­hsen gehört, konnte entdeckt und dokumentie­rt werden. Im nächsten Schritt sollen die Maßnahmen für die so wichtige Dammsanier­ung festgesetz­t werden, damit Naturräume erhalten bleiben.

 ??  ?? Die Biologen finden bei ihren Untersuchu­ngen auch einen Laubfrosch. Foto: Landschaft­spflegever­band Altenburge­r Land
Die Biologen finden bei ihren Untersuchu­ngen auch einen Laubfrosch. Foto: Landschaft­spflegever­band Altenburge­r Land

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