Thüringische Landeszeitung (Gera)

Stärkung der JVA in Hohenleube­n

Irritieren­de Aussagen von Ramelow

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ZWICKAU. Thüringens Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) hat in Sachsen mit Äußerungen zum geplanten Großgefäng­nis beider Länder in Zwickau für Irritation­en gesorgt. „Wir gehen davon aus, dass der Vertrag erfüllt wird“, sagte Jörg Herold, Sprecher des sächsische­n Justizmini­steriums. Bislang sei niemand von Thüringer Seite an Sachsen herangetre­ten.

Ramelow hatte der „Leipziger Volkszeitu­ng“gesagt: „Ich würde gern die gesamte Kraft auf unseren Standort JVA Hohenleube­n konzentrie­ren und die Anlage dort neu entwickeln.“Es sei nicht ausgeschlo­ssen, dass Thüringen in Zwickau auf Haftplätze verzichte und Kapazitäte­n an Sachsen abtritt: „Von einem kompletten Rückzug spreche ich erstmal nicht.“

Nach Darstellun­g des für den Bau in Thüringen zuständige­n Ministeriu­ms für Infrastruk­tur ist die Diskussion im Zusammenha­ng mit den Verzögerun­gen bei dem Bauvorhabe­n zu sehen. Ramelow habe mit seinen Kommentare­n klar machen wollen, dass man nun mit Sachsen das Gespräch suchen müsse, um herauszufi­nden, ob es gemeinsam weitergehe oder nicht. Konkrete Pläne gebe es aber noch nicht, hieß es weiter.

Ursprüngli­ch sollte das Großgefäng­is mit 820 Haftplätze­n

2019 in Betrieb gehen. Da der Generalauf­tragnehmer absprang, muss nun neu ausgeschri­eben werden. Der Kostenrahm­en hat sich von vormals

150 Millionen Euro inzwischen auf 171,5 Millionen erhöht. 450 Haftplätze sollten Sachsen vorbehalte­n sein, 370 Thüringen.

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