Thüringische Landeszeitung (Gera)
Inflation sinkt auf zwei Prozent
Preistreiber sind die Energie und Nahrungsmittel. Deutsche Wirtschaft wächst trotz Zollstreit mit den USA weiter
WIESBADEN. Gestiegene Preise für Energie, Nahrungsmittel und Pauschalreisen haben im Juli die Inflation in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr angetrieben. Zwar schwächte sich der Preisauftrieb etwas ab, mit 2,0 Prozent stand aber den dritten Monat in Folge eine Zwei vor dem Komma, berichtete das Statistische Bundesamt. Im Juni lag die Jahresteuerungsrate bei 2,1 Prozent.
Die deutsche Wirtschaft hat im zweiten Quartal unterdessen trotz des schwelenden Handelskonflikts mit den USA um 0,5 Prozent zugelegt. Getragen wurde dieser Zuwachs vor allem von der Konsumfreude der Bürger. Im ersten Quartal lag das Plus bei 0,4 Prozent.
Die Inflation wurde vor allem von den Energiepreisen angeheizt, die sich um 6,6 Prozent verteuerten. Deutlich mehr kos- teten vor allem Heizöl und Kraftstoffe. Tiefer als im Vorjahresmonat mussten Verbraucher auch für Nahrungsmittel in die Tasche greifen. Sie verteuerten sich um 2,6 Prozent. In den vergangenen drei Monaten hatte die Rate sogar bei jeweils mehr als drei Prozent gelegen. Vor allem für Speisefette und Speiseöle sowie Obst, aber auch Molkereiprodukte, Eier und Gemüse musste mehr bezahlt werden.
Ohne Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie hätte die Inflationsrate im Juli 1,4 Prozent betragen.
Die Europäische Zentralbank strebt für den Euroraum insgesamt mittelfristig eine Jahresteuerungsrate knapp unter 2,0 Prozent an. Dieser Wert gilt als Garant für eine stabile wirtschaftliche Entwicklung, weil er weit genug entfernt ist von der Nullmarke. (dpa)