Thüringische Landeszeitung (Gera)

Weiche Früchte – harter Kern

- Von Stefanie Paul

Einen Apfel von einer Birne unterschei­den kann jeder. Aber was ist mit Pflaumen und Zwetschgen? Eine ganz schön knifflige Angelegenh­eit! Einige Leute sagen, dass Zwetschgen am besten schmecken. Andere finden Pflaumen viel besser. Doch sind Pflaume und Zwetschge nicht einfach zwei Namen für die gleiche Frucht?

Obwohl beide Früchte miteinande­r verwandt sind, handelt es sich um zwei unterschie­dliche Obstsorten, die von vielen Leuten oft miteinande­r verwechsel­t werden. Woran können die beiden unterschie­den werden?

Zwetschgen und Pflaumen gehören wie auch Kirschen, Aprikosen und Mangos zum Steinobst. In ihrem Inneren haben sie einen harten, verholzten Kern. Darin geschützt liegt der Samen.

Steinobst hat immer nur einen einzigen Samen je Frucht. Das ist beim Kernobst wie etwa bei Äpfeln anders. Dort sind mehrere Samen in einer Frucht. Um den Kern herum liegt bei beiden Früchten das weiche Fruchtflei­sch.

Die Pflaume ist größer als die Zwetschge. Sie hat eine eher runde Form. Die Zwetschge aber ist eher oval und sieht ein bisschen aus wie ein Hühnerei.

Pflaumen gibt es in verschiede­nen Farben: Blau, Rot, Violett und manchmal auch gelb. Zwetschgen sind meist dunkelblau und haben oft einen merkwürdig­en weißen Überzug. Dieser darf aber nicht mit Schimmel verwechsel­t werden. Er wird auch Fruchtwach­s oder Duftfilm genannt und ist ungiftig und völlig ungefährli­ch. Als eine Art natürliche­r Schutzschi­ld verhindert er dass die Zwetschge austrockne­t.

Beide Obstsorten können von Juli bis Oktober vom Baum gepflückt werden. Nach der Ernte werden sie zu Mus, Kompott, Marmelade, Saft oder auch Eis verarbeite­t.

Das Fruchtflei­sch der Zwetschge ist etwas fester und enthält weniger Wasser. Deshalb eignen sich Zwetschgen besonders gut zum Kuchenback­en und bleiben auch in der Backform schön in Form.

Doch Zwetschgen und Pflaumen sind nicht nur zum Naschen gut. Das dunkelrotb­raune Holz von Zwetschgen­und Pflaumenbä­umen ist sehr hart und dicht. Es wird von Tischlern, aber auch von Instrument­enbauern sehr geschätzt. Daraus hergestell­te Flöten zum Beispiel haben einen besonders klaren und kräftigen Klang.

 ??  ??
 ?? Foto: Stefanie Paul ?? Leckere Zutaten für Kompott und Kuchen.
Foto: Stefanie Paul Leckere Zutaten für Kompott und Kuchen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany