Thüringische Landeszeitung (Gera)
Weiche Früchte – harter Kern
Einen Apfel von einer Birne unterscheiden kann jeder. Aber was ist mit Pflaumen und Zwetschgen? Eine ganz schön knifflige Angelegenheit! Einige Leute sagen, dass Zwetschgen am besten schmecken. Andere finden Pflaumen viel besser. Doch sind Pflaume und Zwetschge nicht einfach zwei Namen für die gleiche Frucht?
Obwohl beide Früchte miteinander verwandt sind, handelt es sich um zwei unterschiedliche Obstsorten, die von vielen Leuten oft miteinander verwechselt werden. Woran können die beiden unterschieden werden?
Zwetschgen und Pflaumen gehören wie auch Kirschen, Aprikosen und Mangos zum Steinobst. In ihrem Inneren haben sie einen harten, verholzten Kern. Darin geschützt liegt der Samen.
Steinobst hat immer nur einen einzigen Samen je Frucht. Das ist beim Kernobst wie etwa bei Äpfeln anders. Dort sind mehrere Samen in einer Frucht. Um den Kern herum liegt bei beiden Früchten das weiche Fruchtfleisch.
Die Pflaume ist größer als die Zwetschge. Sie hat eine eher runde Form. Die Zwetschge aber ist eher oval und sieht ein bisschen aus wie ein Hühnerei.
Pflaumen gibt es in verschiedenen Farben: Blau, Rot, Violett und manchmal auch gelb. Zwetschgen sind meist dunkelblau und haben oft einen merkwürdigen weißen Überzug. Dieser darf aber nicht mit Schimmel verwechselt werden. Er wird auch Fruchtwachs oder Duftfilm genannt und ist ungiftig und völlig ungefährlich. Als eine Art natürlicher Schutzschild verhindert er dass die Zwetschge austrocknet.
Beide Obstsorten können von Juli bis Oktober vom Baum gepflückt werden. Nach der Ernte werden sie zu Mus, Kompott, Marmelade, Saft oder auch Eis verarbeitet.
Das Fruchtfleisch der Zwetschge ist etwas fester und enthält weniger Wasser. Deshalb eignen sich Zwetschgen besonders gut zum Kuchenbacken und bleiben auch in der Backform schön in Form.
Doch Zwetschgen und Pflaumen sind nicht nur zum Naschen gut. Das dunkelrotbraune Holz von Zwetschgenund Pflaumenbäumen ist sehr hart und dicht. Es wird von Tischlern, aber auch von Instrumentenbauern sehr geschätzt. Daraus hergestellte Flöten zum Beispiel haben einen besonders klaren und kräftigen Klang.