Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Modekette mit neuem Konzept
C&A will Standorte in Thüringen modernisieren
Der Düsseldorfer Modehändler C&A setzt auf ein neues Konzept für seine Filialen: Heute eröffnet nach erfolgter Modernisierung das Geschäft in Jena, die weiteren Filialen in Thüringen sollen folgen.
Das Unternehmen reagiert damit auf einen schwierigen Markt und will sich von der Konkurrenz wie Primark und H&M abheben. „Es ist keine einfache Zeit für die Textilbranche“, sagte Sprecher Hans-Peter Ennemoser. Grundlage für das neue Konzept sei eine Umfrage unter 20 000 Kunden gewesen. Deren Wünsche habe das Unternehmen umgesetzt. Ein neues Raumkonzept, ein ausgeklügeltes Lichtsystem, freies Wlan, eine spezielle Ladestationen für das Handy und anderes mehr auf einer Verkaufsfläche von etwa 2000 Quadratmetern – allein am Standort Jena habe C&A in den vergangenen drei Monaten einen „mittleren einstelligen Millionen-Betrag“investiert. Bis wann das Konzept auf Thüringen ausgerollt werden soll, wollte Ennemoser nicht sagen. Aber die weiteren Filialen an den Standorten in Gera, Erfurt, Weimar und Nordhausen sollen folgen. Das Unternehmen werde dabei noch weiter an seiner „Omnichannel-Kultur“feilen: Das heißt, für einen fließenden Übergang von Filiale zum Onlineshop und Apps auf den Mobilgeräten zu sorgen.
Dass Kunden heute kritischer auf die Branche blickten als noch vor 20 Jahren, habe C&A erkannt. Kinderarbeit sei ein „no go“, und Nachhaltigkeit schreibe das Unternehmen groß: Auch in Jena wirbt die Kette mit dem Anspruch, der weltweit größte Anbieter von Biobaumwolle zu sein. Diese Kleidungsstücke kosteten in der Produktion mehr, würden aber zum gleichen Preis verkauft.
Das neue Konzept wurde bereits im Frühjahr 2016 als Pilot am belgischen Standort in Wijnegem getestet und an sieben weiteren Standorten in Belgien und Deutschland umgesetzt. Weitere 50 Filialen in Deutschland und Europa sollen folgen. Neben 24 festen Mitarbeitern stehen in Jena 25 Aushilfskräften in Lohn und Brot. In den mehr als 1500 Filialen in 18 europäischen Ländern seien 35 000 Mitarbeiter beschäftigt.